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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 147
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0149
statt in diesem Dorf auf zwei Äckern, die dem Gotteshaus Allerheiligen Gült
tragen und die Pfarrer Engelbert um 30 Gulden ohne Kaufbrief an sich gezogen
hat. Von den 6 Hofstätten, die nach Ansicht des Abtes bzw. des Pfarrers Benedikt
Stöckle zur Überbauung tauglich wären, sind außer zweien, welche die Inhaber
selbst überbauen wollen, die anderen vier wahrheitsgemäß dazu völlig ungeeignet.
Über jenen zwei Äckern sind noch zwei andere Äcker, die vor etwa 40 Jahren
von einem Bürger wegen schuldiger 14 Sester Korn-Gült zum Pfarrhof gezogen
und bis dato angepflanzt wurden, tauglich zu einer Hofstätte, ebenso ein Hofstättlein
beim Pfarrhof nächst der Zehntscheuer und zwei Hofstätten neben dem
Meierhaus. Nach manchem Hin und Her ist es zwischen dem Prälaten zu Allerheiligen
und dem Bürger Josef Weber wegen Abtretung der zwei bürgerlichen
und vom Pfarrhof genutzten Äcker zu einem Vergleich gekommen, wonach der
Prälat die zwei Äcker dem Josef Weber wieder einräumt, der zu dem gerichtlich
hinterlegten alten Preis von 30 fl. für die aufgewendeten Meliorationen noch 35 fl.
bezahlen soll, womit er einverstanden ist; hiermit ist am 27. Juli 1731 der Streit
behoben.

Dem Prälaten von Allerheiligen wird der Ankauf eines Hausplatzes in
Ebersweier 1730 von der Markgräflichen Regierung nicht gestattet, da weder im
Dorf noch auf der Allmend ein Platz übrig sei.

Die Kirche

Die Kirche liegt auf dem höchsten Punkt des Dorfes. Vor ihr steht eine prächtige
Linde, die Kirchenlinde genannt, sie ist alt und steht unter Naturschutz. Die
Kirche wurde 1827/28 erbaut, am 27. April 1827 wurde der Grundstein gelegt.
Die alte Kirche wurde im gleichen Jahr teilweise abgebrochen, der Turm aber,
der im Untergeschoß gotisches Rippengewölbe mit einer Sechspaßblume zeigt, bildete
wohl den Chor der Kirche und kann, da er auf seinen eigenen Fundamenten
ruht, für die neue Kirche als Eingang beibehalten werden. Bauriß und Überschlag
wurden von Baumeister Voß aus Offenburg gefertigt, Kreisbaumeister Arnold ist
der Ansicht, daß der Chor im Gegensatz zum Voßschen Riß um einige Schuh
tiefer gelegt werden soll. Wegen der am Ende des Bauplatzes vorbeiziehenden
Hohlgasse möchte man wohl das Mittel der Kirche etwas verrücken, um zwei
weitere Schuh Entfernung von der Hohlgasse zu gewinnen, und die Sakristei und
Paramentenkammer auf beiden Seiten des Chors einstöckig anzulegen, wo auf
beiden Seiten über den inneren Sakristei- und Paramentenkammertüren Fenster
für eine gute Beleuchtung des Chores und Hochaltars angebracht werden könnten.
Maurermeister Alois Meisburger, Bürger von Ebersweier, hat den Kirchenbau um
die Summe von 12 300 f. in Akkord übernommen, dazu auch den Abbruch des
Chors und der Sakristei, wobei ihm das ziemlich wertlose Holzwerk nicht in Anrechnung
gebracht wurde, weil er dafür die eine Seite der Kirche, die noch bis
künftiges Frühjahr als Notkirche benutzt wird, mit Dielen zu verschlagen hatte.
Das Fundament des Chores mußte an einer Stelle, da man auf eine alte Auffüllung
stieß, um 2 Schuh tiefer gelegt werden, als im Überschlag berechnet war.
Am 4. Mai 1828 wurde der erste sonntägliche Gottesdienst in der neuen Pfarr-

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