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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 26
(PDF, 128 MB)
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Aluminium-Silikatlösungen, aus denen sich bis 6 cm lange Kalifeldspatkristalle
(Kalifeldspatblasten) bildeten.

Granite. Nach den in einem frühen Stadium der variskischen Gebirgsbildung
entstandenen Gneisanatexiten und der Intrusion der syenitischen Palingenite erfolgte
die Platznahme der verschiedenartigen Granite. Die Granite der Ortenau
gehören überwiegend zu dem ausgedehnten Nordschwarzwälder Granitgebiet, das
sich nördlich der Linie Gengenbach-Schönmünzach erstreckt und nach Osten unter
der Buntsandsteindecke untertaucht. Der Granit von Nordrach kann als westlichster
Ausläufer des Triberger Granitmassivs aufgefaßt werden.

Die Granite des Nordschwarzwaldes sind nach ihrer Platznahme durch tek-
tonische Vorgänge nicht mehr verformt worden. Es fehlen daher die gepreßten
Granite, die im Südschwarzwald vertreten sind. Lediglich einzelne Ganggesteine
und Randzonen der Granitmassive besitzen hier lokal Paralleltexturen. Die Platznahme
und Erstarrung des Triberggranits mit seinen Ausläufern und der Nordschwarzwälder
Granite erfolgte nach der sudetischen Phase der variskischen Gebirgsbildung
, also im späten Unterkarbon (Vise) und zu Beginn des Oberkarbons
(Namur).

Die einzelnen Granite des Nordschwarzwälder Granitgebiets sind jedoch nicht
gleichzeitig aufgedrungen, sie unterscheiden sich durch ihren Mineralbestand, durch
Gefüge, Reichtum an Nebengesteinseinschlüssen und in der chemischen Zusammensetzung
. Die gegenseitigen Altersverhältnisse ergeben sich durch den geologischen
Verband. So wird der ältere graue Granit von Oberkirch westlich Sasbachwalden
von einem breiten, gangförmigen Ausläufer des helleren, rötlich gefärbten Bühlertalgranits
durchsetzt.

Im Süden der Ortenau liegt der Granit von Oberkirch, der von der
unteren Kinzig am Gebirgsrand nordwärts bis über das Achertal reicht. Der Granit
von Oberkirch enthält an manchen Stellen reichlich Einschlüsse von Paragneis-
schollen, die in allen Stadien der Einschmelzung und Auflösung zu beobachten sind.

Die dunklen „Butzen", glimmerreiche Reste aufgenommener Gneisschollen, sind
aber auch in den anderen Graniten zu finden. Der Granit von Oberkirch besteht aus
Plagioklas, Kalifeldspat, Quarz und Biotit, dazu tritt zersetzter Cordierit, Silli-
manit und Andalusit, vereinzelt auch Hornblende.

An den Granit von Oberkirch schließt sich im Norden ein Gneisgebiet an, dann
folgt der Bühlertalgranit. Dieser gehört zu einer jüngeren Gruppe von
Graniten, die als Zweiglimmergranite ausgebildet sind. Sie führen neben dem
braunschwarzen Biotit auch silberweiß glänzenden, hellen Muskowit. Durch große
Kristalle von Kalifeldspat besitzt der Bühlertalgranit eine charakteristische, porphyrische
Struktur.

Im Murgtal ist unter dem Buntsandstein der grob- bis mittelkörnige Granit
von Forbach freigelegt. Er besteht aus Quarz, Kalifeldspat, Plagioklas, Biotit
und Muskowit neben den Spurenmineralen Cordierit (meist zersetzt), Andalusit,
Apatit, Zirkon, Rutil, Turmalin und Granat. Auf Klüftchen ist häufig Eisenglanz
ausgeschieden.

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