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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 472
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0475
stand, konnte Georg Heitz mit in das Beamtenverhältnis aufgenommen werden
. Um seiner Arbeitsstätte näher zu wohnen, siedelte er nach Kehl über,
wo er sich ein Anwesen erwarb. Mit der Erlangung des Meistertitels 1904
wurde er zur Abnahme der Prüfung der Lehrlinge herangezogen.

Infolge einer Gasvergiflung im Mai 1918 aus dem Heeresdienst entlassen,
wurde er bei der Eisenbahnwerkstätte in Offenburg eingestellt. Wegen Krankheit
fühlte er sich 1925 genötigt, in den Ruhestand zu treten. In Anbetracht
seiner pädagogischen Fähigkeiten wurde er 1929 bis 1939 an der Gewerbeschule
Kehl als technischer Lehrer verwendet.

Der zweite Weltkrieg unterbricht hier seine Tätigkeit, und bei der Evakuierung
Kehls führte ihn der Weg nach Vohrenbühl bei Hornberg. Der
Kriegsschluß 1945 verhinderte ihn, nach seinem Heim in Kehl zurückzukehren
, und so findet er sich wieder in Kork in das Geburtshaus seiner Frau
zurück, das dann auch weiterhin sein Heim bis zu seinem Lebensende bleiben
sollte.

An Georg Heitz bewahrheitet sich die alte Erfahrung: nur ein inhalts-
reidies Leben mit körperlicher und geistiger Betätigung erhält den Menschen
an Leib und Seele gesund. Trotz harter Schicksalsschläge durch den Tod
zweier Söhne und seiner Frau an Weihnachten 1948 hielt er sich immer mann-
hafl und tapfer, weil er in allem die Erfüllung eines göttlichen Willens erkannte
.

In seiner Freizeit widmete er sich auch weiterhin seinem Berufe, dem er
aber eine ganz besondere Note gab, er wandte sich mehr einer gewissen künstlerischen
Seite seines Berufes zu. Es ist daher auch kein Zufall, daß die Gewerbeschule
Kehl auf der Suche nach einem technischen Lehrer für die Metaller
wieder auf die Persönlichkeit des Georg Heitz verfiel. Zu diesem Zwecke
nahm er 1953 in Freudenstadt an einem entsprechenden Kurse teil. Mit welcher
Hingebung und Freude er siel? seiner Aufgabe unterzog, können ihm
seine anvertrauten Zöglinge heute noch bezeugen.

Schon in seinen jungen Lebensjahren wandte er seine Blicke und sein Interesse
dem Geschehen seiner Heimat zu. Die Gabe des Findens und Erkennens
ward ihm in reichlichem Maße beschieden. Seine Beiträge in der
„Ortenau" 1930 „Die Flößergilde von Kehl" und 1931 „Die Fachwerkhäuser
im Hanauerland" sowie in der „Badischen Heimat" 1931 „Brunnen im
Hanauerland" zeugen von seinem Schaffen. Doch noch drei besondere Werke
entsprangen seiner Heimatverbundenheit, es waren dies die drei geschichtlichen
Reliefs von Kehl, Willstätt und Lichtenau. Leider sind die beiden von
Kehl und Willstätt dem Zerstörer Krieg zum Opfer gefallen, und nur das
von Lichtenau blieb der Nachwelt erhalten; die Schule von Lichtenau hat ihm
den ihm zukommenden Platz angewiesen.

Georg Heitz fand in seiner allezeit aktiven Einstellung zur Heimat schon
1910 bei der Gründung des „Historischen Vereins für Mittelbaden" den Weg
zu diesem für unsere Heimat so bedeutenden Verein. Selten versäumte er
dessen Versammlungen und beteiligte sich immer sehr aktiv an den Tagungen.
In Anerkennung seiner langjährigen Mitgliedschaft sowie seines tätigen Mitwirkens
und seiner Betreuung des Zweigvereines Kchl-Hanauerland wurde
Georg Heitz 1953 auf der Versammlung in Wolfach zum Ehrenmitglied ernannt
. W. Gräßlin


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