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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 13
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0015
Die Schiltacher Stadtbrände

Von Hermann Fautz

Das Stadtbild von Schiltach ist aus dem Wiederaufbau nach mehreren verheerenden
Bränden hervorgegangen. In einer Zeitspanne von 300 Jahren hat die Feuersbrunst
unser Städtchen mehrmals heimgesucht und einigemal völlig vernichtet.
Aber immer stand es aus Schutt und Asche wieder erneut auf. Dabei verstand man
das Alte mit Neuem so gut zu verflechten, daß das liebenswerte Städtchen mit
seinen heimeligen Gassen und Winkeln uns heute noch erfreuen und begeistern
kann.

Die Häuser der Altstadt legen sich um die Weggabel der Kinzigtalstraße mit der
„Alten Rottweiler Straße" (heute Schloßbergstraße, auch Schiltacher Steig). Letztere
zieht vom Marktplatz steil am Nordhang des Schloßberges hinauf und überwindet
in verhältnismäßig kurzem Anstieg die 400 m Höhenunterschied zwischen
der Kinzigtalsohle bei Schiltach und dem 721 m hoch gelegenen Zollhaus auf der
östlichen Buntsandsteinhochfläche, von wo der Weg in den oberen Neckar- und
Donauraum leicht zu finden ist. Diese alte Hauptverkehrsstraße quer durch den
Schwarzwald verlangte am Fuße der Steig für Mann, Roß und Wagen eine größere
Rast- und Ruhe-, eine Um- und Vorspannstation mit entsprechenden Herbergen
und Handwerkern, um einen sicheren Durchgangsverkehr zwischen den Handelsräumen
um Straßburg—Offenburg und denen um Rottweil und der oberen Donau
zu gewährleisten. Seit etwa 200 Jahren hat diese alte Steigstraße ihre ehemalige
Bedeutung völlig verloren. Es wurden in der Zwischenzeit über den Schwarzwald
weniger steile und besser befahrbare Straßen erbaut, die den Verkehr an sich zogen.

Zwischen den drei Toren, unteres, hinteres und oberes Tor, reihen sich die Häuser
des Stadtkernes ein. Sie umschließen den Marktplatz. Eine eigentliche freie Ringmauer
besaß Schiltach nie. Die Enge des Raumes zwang zur Überbauung der ganzen
Hofstätten, und so setzte man die Hinterfronten der Häuser auf einen geschlossenen
Mauerkranz, welcher als Ringmauer bezeichnet wird und eine solche ersetzte.
Die Sicherung der Stadt übernahmen die drei Tore. Durch sie konnte in dem engen
Tale der Durchgangsverkehr völlig beherrscht und geregelt werden. Die herzoglich-
württembergische Zollstätte Schiltach unterstrich die verkehrswichtige Bedeutung
der ganzen Stadtanlage.

Die Häuser waren einst zum großen Teil aus Holz gebaut. Schindeldächer waren
allgemein üblich. Haus reihte sich an Haus. Feuerfeste Zwischenwände kannte
man nicht. Es waren alles typische Ackerbürgerhäuser. Das Erdgeschoß barg die
Stallungen und Futterräume, darüber kamen ein oder zwei Wohnstöcke. Auf den

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