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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 77
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18 Meter breit und innen 11 Meter hoch; unten ist Platz für 750, auf der ringsum
geführten Empore für 500 Personen. Die Sandsteine kamen aus Lahr, das Eichenholz
aus Langenwinkel, das Tannenholz von den Kinzigflößern. Die baupflichtige
Stiftschaffnei Lahr bezahlte dafür 35 000 Gulden. Weil der neue Dachfirst 19 Meter
hoch ist, wurde der alte Turm zu nieder, deshalb ließ ihn die politische Gemeinde
auf seine jetzige Höhe bringen. Am 18. September 1812 schlug der Blitz in den
Turm und sein Gerüst und machte für 1014 fl. Schaden. Die neue Orgel, die mit
7 vierspännigen Wagen in Herbolzheim abgeholt wurde, kostete 2200 Gulden,
wovon die Gemeindekasse 959, der Kirchen-Almosenfonds 500 bezahlte; der
Rest der Summe wurde durch eine Haussammlung erhoben, doch brauchten die
Gerichter hierzu drei Tage, „weil viele nichts geben wollten". Am 19. September
1813 war die feierliche Einweihung.

Die Schulden der Gemeinde wuchsen im Jahr 1814 auf 66 943 fl. 3 Kr. Die
Rechnung") von 1814 buchte an Kriegskosten für Haber, Heu, Stroh, Wein,
Branntwein, Bier, Schlachtvieh, Mehl, Brot, Säcke, Holz, Zehrungen, Entschädigungen
, Fuhrlohn, Schifflohn, Taglohn, Tinten, Gebühren, Pferde und Vermischtes
die Summe von 46 596 fl. Doch hatte die Gemeinde trotz der Notverkäufe immer
noch einen Landbesitz von 16 245 Sester, dessen Wert auf 667 843 fl. 40 Kr.
geschätzt wurde. Auf dieser soliden Grundlage entstand in langen Friedensjahren
neuer Wohlstand.

*) Die Gemeinderechnungen behielten bis 1803 die alte Währung von Pfund, Schilling und Pfennig bei,
während im Privatverkehr schon länger die Rechnung nach Gulden und Kreuzer üblich war. Nur die
Kaufsummen für die beiden Mühlen bestanden in Gulden.

Alte Wege in und um Oberschopfheim*)

Von Joh. R ö d e r e r

Nach neuen Feststellungen bedürfen die in „Ortenau" 1949 auf Seite 129 gemachten
Ausführungen einer Berichtigung und Ergänzung. Dort ist von Ruppert in seiner Geschichte
der Mortenau im Jahre 1883 gesagt:

Eine alte, jetzt nicht mehr gebrauchte Straße, vielleicht eine Römerstraße, an der noch
im vorigen Jahrhundert nach der Angabe von Specklin an mehreren Stellen die Aussteinung
wahrnehmbar war, kam vom Thiersperger Tal heraus und führte in gerader
Linie auf Straßburg zu über Oberschopfheim—Merburg (abgegangene Siedlung bei Höfen)
—Dundenheim—Altenheim und Goldscheuer. Am deutlichsten war sie noch auf der
Dundenheimer Aue- oder Viehweide erhalten; man nannte sie die „Münsterstraße".

Zu dieser Bekundung äußerte ich mich in dem Sinne, daß für diese Straßenführung von
Oberschopfheim bis zur Merburg ziemlich alle Anhaltspunkte mangelten. Als Ergebnis der
neuen Feststellungen ist nun wie folgt zu berichtigen:

•) Siehe „Die Ortenau" 1949, Ergänzung zu S. 124 und ff.

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