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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 170
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0182
Die Weilermühle zwisdicn Durbach und Ebersweier. Im Hauptgebäude die ruhig gelegene
Gaststätte, rechts davon Wirtschaftsgebäude und die Mühle. Aujn.: O. Mohr, Oßenburg

Lautenbach, die von der Ortenauer Ritterschaft begonnen, vom Prämonstratenser-
kloster Allerheiligen ausgebaut und 1483 konsekriert wurde. Die Zinsen waren
künftig an das Kloster Allerheiligen zu entrichten.

Merkwürdigerweise schweigen nun die Quellen fast 300 Jahre lang. Es ist fraglich
, ob die in einer Urkunde vom Jahre 1445 (Kopialbuch 38 Baden) aufgeführte
„Wunderer müle" mit der Weilermühle identisch ist. Die nächste sichere Nachricht
stammt erst aus dem Jahr 1655. Damals war die „alte Mühl" Eigentum des
Straßburger Bürgers Ullrich Marbach. Dieser verkaufte sie an den Amtmann der
Herrschaft Staufenberg, Johann Michael Scherer. Sechs Jahre später, am 8. Januar
1661, veräußerte sie dessen Witwe, die „edle, vieltugendreiche Frau Anna Margaretha
", an den „hochwohlgeborenen Herrn Carl Neveu de la Folie,
Ihrer hochfürstl. Durchlaucht Ferdinand Carls, Erzherzogs zu Oesterreich, Geh.
Rat, Cammerer, Obersten und Landvogten in der Ortenau" und dessen Nachkommen
. Dies ist der Ahnherr der freiherrl. Familie v. Neveu. Er stammte aus
der französischen Provinz Anjou, war im 30jährigen Krieg im Dienste Habsburgs
zu hohen militärischen und politischen Stellen aufgestiegen. 1650 war ihm die
Verwaltung der vorderösterreichischen Landvogtei Ortenau und 1656 das Dorf
Windschläg als Lehen übertragen worden.

Die Mühle und deren Lage werden im Kaufbrief folgendermaßen beschrieben:
„In den Stöcken, uf Staufenberger Territorio, nach vorn gegen den Durbach,
hinten hinauf gegen den Haardtwald. — Ein neuerbautes Haus mit Hof, Scheuer,
Stall samt einer abgegangenen Mahlmühlin neben dem dazugehörigen Mühl- und
Wasserrecht. Item eine Blauel, Dörrstub und ein altes Scheuerlein, auch zwei Tauen
Matten gleich hinten daran, alles ahneinander." Der Kaufpreis betrug 300 Gulden

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