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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 224
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2) Pirenne, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Europas, S. 83.

3) Schulte, Aloys: Adel und die deutsche Kirche im Mittelalter, 1922, S. 9.

4) Bühler, Johannes, Die Kultur des Mittelalters, Stuttgart 1954 (6. Aufl.), S. 175.

5) Strieder, Genesis, S. 57. 6) Ruppert, Regesten.
7) Dubled, L'ecuyer en Alsace.

Kapitel L

Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse
von sechzehn ritteradligen Familien der Ortenau

Die Darstellung im folgenden Kapitel beschränkt sich darauf, das für die Fragestellung wesentliche Material
schematisch zusammenzustellen. Neben einem Hinweis auf die Herkunft der Familien enthält es Uberblicke
über Lehensabhängigkeiten, Entwicklung der Vermögensverhältnisse, Streulage des Besitzes und nachweisbare
Heiratsverbindungen; die dabei zitierten Quellen werden später ausgewertet, ohne daß dann nochmals
auf die Quellenbelege eingegangen werden kann.

1. Bock von Staufenberg

Die Bock werden erstmals am Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt. Ihren
ursprünglichen Sitz haben sie, gemeinsam mit den Kolb, auf Burg Kolbenstein
(oder Bottenau). Eine Verwandtschaft mit dem gleichnamigen Straßburger Geschlecht
scheidet aus. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheinen sie, die sich
bis dahin von Kolbenstein und von Ullenburg nennen, als Ganerben auf Staufenberg1
).

Die vorhandenen Quellen lassen den Familienbesitz nicht erkennen. Die Bock
waren Lehenträger der Markgrafen von Baden, der Grafen von Freiburg, der
Grafen von Fürstenberg, der Herren von Eberstein, der Herren von Geroldseck
und des Klosters Allerheiligen.

Im Untersuchungszeitraum lassen sich nur wenige Besitzverschiebungen feststellen
:

1342 kauft Kloster Allerheiligen Leibeigene für 1 lb. 10 ß dn.2); 1372 erwirbt das
Straßburger Spital eine Gült von 3 lb. dn. 3); 1393 fallen an den Konvent der fratrum
heremitarum ordinis augustini Güter zum Preis von 20 lb. dn., die Friedrich Bock gemeinsam
mit Andreas von Stühlingen verkauft4).

1316 stiften die Bock einen Hof an die Klause Oberdorf5).

Neben den Einnahmen aus Güterbesitz sind den Bock auch Einnahmen aus
anderen Quellen zugeflossen: Sie sind als Schultheißen von Gengenbach 6), bischöf-
lich-straßburgische Landvögte in der Ortenau 7), als österreichische Landvögte s)
und als Soldritter der Grafen von Württemberg") an der Wende des 14. zum
15. Jahrhundert zu finden.

Heiratsverbindungen sind aus den Urkunden nicht zu erkennen. Von etwa 1325
an hat sich die Bezeichnung Ritter in der Familie verloren; Johann war der letzte,
dem die Würde noch zukam. Alle späteren Bock werden als Edelknechte bezeichnet.

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