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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 25
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0037
Mit einem napoleonischen Generalstabsoffizier
durch unsern Schwarzwald*3

Von Rudolf Hahn

Ein befähigter Stabsoffizier Napoleons I. war sicher Generalleutnant Graf von
Guilleminot. Seine nach 1800 diesseits des Rheins durchgeführten ausführlichen
Landschaftserkundungen erschienen in der eingegangenen militärischen Zeitschrift
„Memorial topographique et militaire" unter der Überschrift: Extrait d'une recon-
naissance militaire de la Foret-Noire. Eine Neuausgabe dieser Schrift führte vor
dem 2. Weltkrieg in den Archiven der Wehrmacht ein verstaubtes und kaum
gelesenes Dasein.

Die vielen strategischen Überlegungen, Ratschläge und Winke des französischen
Offiziers kümmern uns hier nur wenig, denn sie haben angesichts der späteren
Befestigungen links und rechts des Rheins bis zu des Westwalls und der Maginot-
linie unseligen Zeiten nur historische Bedeutung. Was uns Heimatfreunde jedoch
an dem Werk des Franzosen aufhorchen läßt, sind die Schilderungen über Land
und Leute und die Angabe genauester Straßen- und Wegeverhältnisse.

Das Wegenetz unseres mittelbadischen Landes auf Stichen und Zeichnungen vergangener
Zeiten erhält durch solche zeitgenössische Niederschriften Form und
Leben. Gerade heute sehen wir ja, wie vor unseren Augen neue Straßen und Autobahnen
quer durch das Gelände getrieben werden und uralte Hauptverkehrsadern
vergessen liegenbleiben. Sie in Erinnerung zu behalten, ist mit ein Anliegen dieser
Zeilen. Und der vorliegende Auszug aus dem mittleren Schwarzwald
soll dazu ein Beitrag sein.

Aus den flüssig hingeworfenen, scharfe Beobachtung verratenden Skizzen und
Notizen des französischen Generals über den Schwarzwald und die Ortenau
fallen uns folgende Abschnitte auf:

„Die Menge Futters, das in den Schwarzwaldtälern gewonnen wird, erlaubt den
Schwarzwäldern, zahlreiche Herden von Rindern aufzuziehen, die großenteils
nach Frankreich zum Zuge oder zur Mast verkauft werden.

Es wird auch viel Holz zum Schiffsbau ausgeführt.

Überdies werden noch viele Kohlen (Holzkohlen) ausgeführt, die für den Bedarf
der Schmelzhütten und Hammerwerke im Schwarzwald unentbehrlich sind.

Es gibt Bergwerke, in denen Eisen, Kupfer, Blei, Kobalt und sogar Silber
gewonnen wird.

*) Vgl. dazu den Artikel von A. Lämmlein, Neue Straßen und Brüdten in der Ortenau, sowie die sonstigen
Skizzen und zum vorliegenden Aufsatz passenden Bilder in diesem Jahresband.

3*

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