Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 42
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0054
Brücken über die beiden Arme der Rench gelegt ist, oberhalb der Übergangspunkte
von Waldungen, unterhalb von sumpfigen Wiesen begrenzt wird.

Es gibt zwar noch einen Querweg, der von Bischen (= Rheinbischofsheim)
kommt, über die Rench nach Wagshurst geht; der Boden, welchen er durchzieht,
ist aber so morastig, daß er nur nach einer ziemlich anhaltenden Dürre benützt
werden kann.

Um die Verbindung dieser Stellung herzustellen, müßte hinter der Rench durch
die dortigen Waldungen ein Knüppelweg oder Faschinendamm geführt werden,
wozu das nötige Material an Ort und Stelle ist.

Während des Feldzuges 1675 hatte Montecuculi die Stellung von Memprechts-
hofen hinter der Rench besetzt, Front und rechter Flügel waren unangreifbar;
er hatte aber versäumt, den morastigen Wald auf dem linken Flügel gehörig
beobachten zu lassen. Durch diesen Wald wußte sich Turenne mit großer Mühe
einen Weg zu bahnen und seine Heeresmacht in die linke Flanke seines Gegners
zu bringen, welchem dann nichts übrig blieb, als seine Stellung aufzugeben.

Bühl

Ein Angriff auf Bühl müßte auf der Bergstraße und von den Anhöhen erfolgen,
die rechts derselben vor Bühl und Kappel, beide Ortschaften beherrschend, liegen.

Ein Fußweg, der von Ottersweier, an dem alten Bergschloß Windeck (siehe
Bilder) vorbei, durch mehrere Schluchten und mehrere Höhen in das Bühlertal
auf die linke Flanke des Feindes führt, könnte die Stellung umgehen.

In ihrem heutigen Zustand ist diese so günstige Stellung nicht so vorteilhaft,
als jene an der Rench, die sich von selbst verteidigt. Früher war diese Stellung
unter dem Namen Stollhofener Linien bekannt.

Die Wiedergabe der zeitgenössischen Übersetzung (bei Cotta, 1815) wäre unvollständig
, wenn wir nicht auch einen Augenblick bei einigen Randbemerkungen
des württembergischen Generalmajors von Theobald 1772—1827) verweilen würden
, die sich mit der Verteidigung von Schwaben beschäftigen. Da heißt es:

„Freudenstadt, zwei Märsche von Straßburg gelegen, ist der Waffenplatz auf
dem untern Schwarzwald.

Auf dem Kniebis ist ein ständiges Fort erforderlich. Auf dem Hundskopf, dem
Roßbühl, dem Sandkopf und der Allerheiligenhöhe sind zeitweilige Verschanzungen
, wie man sie in Winterstellungen bezieht, hinreichend.

Die Hauptposten des Verteidigungsgürtels von Prechtalbeginn, Gutach-, Lahrerund
Kinzigtal sind die Höllensteig, welche die Österreicher im Winter 1813 anfingen
zu verschanzen, der Hohlegraben, der Hochsteig, die Reinerskapelle, auf
dem Wege aus dem Prechtal nach Triberg, die Hirzlache (= Hirschlache) bei
Hornberg, der Heuberg und Geroldseck.

Die Besetzung dieser Plätze übernimmt in Kriegszeiten die Landwehr, und
jeder Landwehrmann leistet an seinem Wohnort seinen Kriegsdienst ab."

Erinnern wir uns: Während des 2. Weltkrieges erbaute man auf dem Kniebis
und an fast allen genannten Punkten eine tiefgestaffelte Bunkerlinie, und die

42


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0054