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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 52
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0064
amtmanns von Ettenheim; des hochwürdigsten Herrn Nikolaus Chrysostomus
Simon, des Hohen Chores der Kathedralkirche Präbendars und des hohen
Verblichenen Geheimen Hofrats, und schließlich des hochwürdigsten Herrn Anton
S a r t o r i, Dekans des ehrwürdigen Landkapitels Lahr und Pfarrers in Ottenheim
, die alle mit mir zusammen unterschrieben haben."

Dem Texte des Registereintrags seien einige erläuternde Bemerkungen beigefügt:
Rohan hatte 1801 auf Veranlassung des Papstes auf den linksrheinischen Teil
seiner Diözese verzichtet. Nach den Wirren der Revolutionsjahre war auf Grund
des von Napoleon mit dem Hl. Stuhl abgeschlossenen Konkordats am 4. Juli 1802
S a u r i n e Bischof von Straßburg geworden, dessen Bistum das ganze Elsaß
umfaßte. Dem Kardinal Rohan als Bischof unterstand nur noch der zwischen
Bleich und Oos gelegene rechtsrheinische Teil des Straßburger Bistums. So dürfte
es zu erklären sein, daß Weinborn als Pro-Generalvikar und als Vize-Official
bezeichnet wird. (Offizial ist der Vorsitzende des bischöflichen Gerichts in Vertretung
des Bischofs.) Mit dem Anfall an Baden bald nach dem Tode Rohans
wurde dieses Gebiet ohnehin dem Bistum Konstanz angegliedert. W e i n b o r n
war aber, als Prinz Enghien am 15. März 1804 in Ettenheim verhaftet wurde,
noch in Ettenheim ansässig und wurde mit ihm abgeführt. Er wurde nach Paris
gebracht und erst am 10. November 1804 wieder freigelassen. (Der Name Franz
Regis geht auf einen französischen Heiligen zurück.)

Während Weinborn unter Rohan die geistlichen Angelegenheiten des
Bistums zu bearbeiten hatte, war Simon der besondere Vertraute des Kardinals
für die weltlichen Dinge des fürstbischöflichen Gebiets, er gehörte also zur
Regierung, daher der Titel „Geheimer Hofrat". (Siehe auch „Ortenau" 1924,
Seite 27.)

Oberamtmann S t u b e r wurde in den Dienst des neuen Herrn, des Kurfürsten
Karl Friedrich, übernommen und wurde 1804 Obervogt in Gengenbach, 1810 nach
Offenburg versetzt und starb dort am 6. Juni 1814.

Anton Sartori, der 1789 bis 1807 Dekan des Kapitels Lahr war, gehört
wohl der bekannten Familie Sartori an.

Der Frieden von L u n e v i 11 e vom Februar 1801 und der Reichs-De-
putationshauptschluß von Februar 1803 brachten für Baden eine
Zeitenwende, für das Fürstbistum Straßburg den Gesamtverlust seines rechtsrheinischen
Gebiets. Ein gnädiges Schicksal hat den Kardinal davor bewahrt,
diesen Untergang seiner Herrschaft noch erleben zu müssen.

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