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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 204
(PDF, 61 MB)
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wesenden Beichtvater, der jetzt den Wunsch der Seligen ergriff, und sie, äußerlich
standhaft, im Innern aber voll Kummer, zu einem seligen Ende vorzubereiten
anfing, wobei er die Heiterkeit der Kranken, ihre Seelenruhe und ihr über alles
gehendes Vertrauen zu Gott, der nun auch für ihre Waisen sorgen werde, in einem
solchen Grade fand, wie er weder je gesehen, noch gehört, noch gelesen. Nachher
gab sie dem P. Beichtvater mit gänzlichem Bewußtsein die letzten Aufträge für
den ganzen Konvent und für jede einzelne Frau und Schwester insbesondere. Ungeachtet
des Todeskampfes und sichtbar zunehmenden Brandes disponierte sie
über die ihr von dem Herrn Großherzog als Zeichen seines Wohlwollens angewiesenen
Spielgelder, die sie fleißig zusammengespart hatte, dem P. Beichtvater
mit leiser Stimme diktierend, und dazwischen wieder betend. Sie dankte ihm für
seine viele Mühe um sie und ihr Haus; und beim Zuspruch faltete sie die Hände
voll Andacht, machte das heilige Kreuz und verschied, ohne die Schrecknisse des
Todes gefühlt zu haben." — (Gekürzt.)

Am frühen Morgen des 11. Januar 1808 ist Äbtissin Thekla in den ewigen Frieden
eingegangen. Ihr Grab befindet sich im mittleren Gang der Kirche. Heute liegt
die Grabplatte 30 cm unter dem inzwischen erhöhten Kirchenboden.

Anhang

Handschriften, die bei der Säkularisation nach Karlsruhe verbracht wurden (Hofbibliothek, heute Landesbibliothek
).

a) Aus Lichtenthai selbst:

8 Breviaria, 2 Collectaria, 5 Psalteria, ferner Buch von den hl. Mägden und Frauen nebst mystischen Abhandlungen
.

Leben und Leiden Jesu Christi. Bilderhandschrift. —

Deutsches Lectionar. — Missae von Aschermittwoch bis Pfingstoctav. —

Die 4 Evangelien, deutsch mit Perikopenverzeichnis und erklärenden Beigaben. —

Zwei Auszüge aus der lateinischen Imitatio Christi. —

Von aller Heiligen Hochgezit; zwei Betrachtungen auf Allerheiligen und Allerseelen.
Leben der Altväter. Auf Blatt 121 von der Schreiberin die Bemerkung:

„Liber monasterii Iucide vallis. Durch gott in dem höhsten Thron sprechet der schriberin Ave Maria
zu Ion."

Deutsche Predigten. — Auf dem Deckelblatt steht: „Das buechlin gehört der Erwirdigcn hochgeborn furstin
frauwen frauwen Marien gebornn Marggreffin von Baden etc. und Eptissin des loblichen Gotzhus
Liechtentael by buern gelegen" (regierte 1496—1519).

b) Andere Handschriften:

Vita beatae Hcdwigis. Vorher im Besitz der Markgräfin-Äbtissin Maria von Baden.

Horae canonicae in usum Monialum. Vorher im Besitz von Äbtissin Anna v. Moersperg 1544—1551.
perg., 1523.

Tauler(P), Buch der geistlichen Armut. — Predigt auf Decollatio S. Johannis Bapt., deutsch, pap., wurde
1477 vom Speirer Advocaten Dr. Dornberger nach L. geschenkt.
Becht Conrad, Übung und Betrachtung über den Psalter Mariae. —

Nicolaus von Flue, Lehre und Gebete. — Die geistlich hüssmagd. Geschenk des Priors von Reichenbach an
Äbtissin Barbara Vehus (1551—1597), pap., 1530.

In Summa sind 139 Nummern Handschriften nach Karlsruhe gekommen; es wurden hier oben jene genannt,
die aus Lichtenthai selber stammen.

c) Von den Incunabeln, die von Lichtental nach Karlsruhe kamen, sind mir nur bekannt: Gregorius IX.
Decretalium Liber, L Bd., gedruckt bei Eggestein in Straßburg um 1470.

Das Buch der Sprüch. Altes Testament, I. Teil, Nürnberg, Koburger, 1483.

Der II. Teil des Alten Testamentes und das Neue Testament wurden dem Kloster Lichtenthai 1837 wieder
zurückgegeben.

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