http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0275
All die schönen Stadtkanonen,
Großer Hecker, sie sind dein;
Und man ladet blaue Bohnen
nebst Kartätschen schnell hinein.
Langsdorf will rekognoszieren,
Läßt sich auf das Münster führen
Und guckt durch ein Perspektiv (= Fernglas)
Ob es gut geht oder schief.
Oben her vom Günterstale
Hinter Wald und Hecken vor,
Kam im Sturm mit einem Male
Sigels wildes, tapfres Korps.
Aber unsre Hessenschützen
Ließen ihre Büchsen blitzen
Und das Korps zog sich zurück —
Aus war's mit der Republik.
Denn hinein zu allen Toren
Stürmte jetzt das Militär,
Und die Freischar war verloren
Trotz der tapfern Gegenwehr.
Alle die sich blicken ließen,
Tat das Militär erschießen;
Alle Führer gingen durch
und erobert war Freiburg.
Hecker stampfte auf den Boden,
Da ihm als dem Kommandeur
Reitende expresse Boten
Brachten diese Schreckensmär:
„Wo sind" rief er, „die Reserven?
Laßt sie ihre Sensen schärfen!" —
Sprach's und blus in vollem Zorn
In sein großes Messinghorn.
Und nun kamen Herweghs Scharen,
Er und seine Frau kam nach,
Kamen in der Chais' gefahren
Auf dem Weg nach Dossenbach.
Doch zu ihrem großen Ärger
Sah man dort die Württemberger;
Hauptmann Lipp, der große Schwab,
Kam von einem Berg herab.
Heckers Geist und Schimmelpfennig
Machten da den Schwaben warm;
Herwegh sah's, er fuhr einspännig
Und es fuhr ihm in den Darm.
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