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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 12
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Richtung des jetzigen Fußwegs von der Montperny-Hütte an dem Eberbrunnen
vorbei. Man wagte aber nur mit leichten Wagen, sogenannten russischen Droschken9),
bis zu dem Punkte zu fahren, wo auch heute die Wagen halten und der Weg nach
Ebersteinburg abzweigt. Trotz dieser Schwierigkeiten wurde indessen das Alte
Schloß sehr häufig besucht.

Die ochsenbespannte Küchenbatterie

Damals war noch keine Wirtschaft oben und die Ruine nicht allenthalben zugänglich
. Oft aßen wir bei schönem Wetter oberhalb derselben zu Mittag. In einer
großen Strohhütte auf einem freien Platz an den Felsen hinter der Ruine wurde
eine Tafel gedeckt und die Küche auf einer nahen Felsplatte eingerichtet; die
ganze Küchenbatterie wurde auf einem mit Ochsen bespannten Leiterwagen
hinauf befördert.

Sophienruhe

Nach einem solchen heiteren Mahl im Freien machten wir insgesamt einst eine
Entdeckungsreise auf die Felsen und erkletterten durch Gestrüpp und über die
Steine weg die Stellen, von welchen man jetzt auf bequemen Wegen die schönen
Aussichten genießt. Mein Vater ließ infolge jener Expedition den Weg bauen, der
noch heute vorhanden ist und über die Felsen nach Ebersteinburg
führt (heute = oberer Felsenweg). Die Rückkehr von dem Alten Schloß nach
Baden erfolgte immer zu Fuß, und bei einem solchen Anlaß fügte es sich, daß
meine Mutter10), mit uns drei älteren Kindern ohne Weg und Steg den Wald
durchwandernd, den schönen Aussichtspunkt „Sophienruhe" fand, zu dem dann
auch alsbald Wege gelegt wurden.

1830 Merkur noch ohne Turm

Nach Ebersteinburg konnte man damals zu Wagen nur gelangen, wenn man
die alte Gernsbacher Straße bis zur Teufelskanzel hinauffuhr; von hier mußte
man auf einem Pferde oder zu Fuß durchs Dorf zu den Ruinen steigen.

In gleicher Weise wurde der Merkur erstiegen, dessen Spitze damals noch durch
keinen Turm gekrönt und nur auf Fußwegen zu erreichen war.

Kloster Fremersberg und das Sandsteinkreuz

Der Fahrweg nach dem Jagdhaus bestand schon anfangs der dreißiger Jahre;
von hier führte ein Fußweg nach Kloster Fremersberg. Nach diesem Kloster
konnte man von Baden aus nur eine kurze Strecke, von dem Konversationshaus
gerade den Berg hinauf bis zu dem Kruzifix und dann durch den Wald bis zum
nächsten Wiesenbach fahren. Von dort aus wanderte man auf Fußwegen nach

9) Leichte 2- bis 4rädrigc Wagen, ursprünglich nur in Rußland gebraucht, russ. = Drogi.

10) Großherzogin Sophie, 1819—1865.

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