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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 31
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0034
Erze aus Kandern

Ein besonders ergiebiges Bergwerk war damals in Kandern, wo Eisenbohn-
erz in großen Mengen zutage gefördert und in einem Hochofen für die verschiedenen
Eisenwerke des Landes bearbeitet wurde. Es beschäftigte zahlreiche
Menschen, und die Hochöfen und Kohlenbrennereien, welche damit in Verbindung
standen, sowie der Transport des Eisenerzes und der Holzkohlen brachten viel
Geld in weite Kreise. Die Hüttenwerke von Oberweiler, Hausen im Wiesental,
Albbruck und Kollnau bezogen ihre Erze großenteils aus Kandern. Sie trugen
wesentlich dazu bei, die Holzkohlenproduktion im ganzen Schwarzwald
auf einem hohen Stand zu erhalten; in den dreißiger Jahren florierten all
diese staatlichen Hüttenwerke wie auch die Fürstlich Fürstenbergischen in steigendem
Maße. Die Eisenproduktion lohnte sich damals besonders, weil die Güte
des Eisens nur in dem schwedischen einen Konkurrenten fand; das Schwarzwälder
Eisen war daher im Handel allenthalben sehr gesucht.

Staatlicher Hüttenbetrieb unrentabel

Mit Zunahme der Verkehrswege indessen und mit dem Beginn des Eisenbahnbaues
nahm die Eisenindustrie im Norden Deutschlands einen großen Aufschwung;
die Massenproduktion mit Hilfe der Steinkohle verdrängte das bessere, mit Holzkohle
produzierte Eisen, und so konnte man der norddeutschen Konkurrenz nicht
mehr Stand halten. Schon im Beginn der vierziger Jahre wurde der Betrieb dieser
Eisenwerke geringer, und am Ende der fünfziger Jahre wurde der Staatsbetrieb
völlig eingestellt. An die Stelle der alten Eisenwerke sind jetzt andere Industriezweige
getreten82) und benutzen die vorzüglichen Wasserkräfte jener.

Ich will hier noch bemerken, daß die Aufenthalte in Badenweiler durch die
Sorgfalt unseres Erziehers reichlich Gelegenheit boten, um über den ganzen Gewerbebetrieb
uns eingehend zu informieren. Geheimrat Rinck benützte jeden
Anlaß, uns damit und auch mit dem Betriebe der Landwirtschaft durch eigene
Anschauung bekannt zu machen. Dabei wurde trotz aller dieser Ausflüge doch
auch recht fleißig gearbeitet. Was wir erlebt und gesehen, mußten wir schriftlich
darstellen und einzelnes ausführlich ausarbeiten, so daß neben dem allgemeinen
wissenschaftlichen Unterricht die praktischen Erfahrungen uns eine reiche Quelle
der Belehrung erschlossen. (Wird fortgesetzt.)

nämlich die Gesellschaft für Spinnerei und Weberei in Ettlingen, die Zuckerfabrik in Waghäusel und die
Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe, ganz abgesehen von den vielen kleineren Unternehmen.

62) Die Großherzoglich badischen Hüttenverwaltungen in Zitzenhausen, Hausen, Albbruck und Kollnau
florierten als Familienbetriebe nach wie vor, denn zur Karlsruher Industrieausstellung 1861 glänzte z. B.
die Verwaltung Hausen mit zwei Gußstatuen, Großherzog Friedrich I. und Luise darstellend (Dietz,
a. a. O., Seite 526).

Blick auf die umfangreiche Schloßruine Rütteln bei Lörrach. Im 14. Jahrhundert kam das Schloß in den Besitz
der zähringischen Markgrafen von Hachberg-Sausenberg (obere Markgrafschaft). Den unteren Teil der Burg
kaufte die Stadt Lörrach 1964 vom Land Baden-Württemberg, um eine Gaststätte dort einzurichten.

Aufn.: Hügin, Lörrach

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