Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 37
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0040
dergestellt vermitteln das wirkliche Bild: es erweist sich, daß der Preisfall zwischen
1300 und der Jahrhundertmitte wesentlich stärker war, als die Nominalpreise zum
Ausdruck bringen; vor allem aber zeigt sich, daß die Preiserholung, die in
den Nominalpreisen ihren Niederschlag findet, nur ein scheinbarer
Aufschwung war, da der Mehrerlös für den Erzeuger durch die verstärkte
Münzverschlechterung nahezu vollständig aufgesogen wird.

Eine Analyse der Realpreisbewegung für Agrarprodukte ergibt, daß die Getreidepreise
im Verlauf des 14. Jahrhunderts insgesamt um knapp die Hälfte zurückfallen.

Tafel 13: Index des Preisverlaufs sämtlicher Getreidearten in Straßburg im H.Jahrhundert
(Zehnjahresdurchschnitte) (Basisjahrzehnt 1350/60 = 100) 25)

Zeitraum

Nominalpreis

Realpreis

1310—1320

128,6

167,8

1340 — 1350

123,9

123,9

1350 — 1360

100,0

100,0

1380 — 1390

93,6

84,5

1390 — 1400

108,1

86,3

Tafel 14: Index des Preisverlaufs sämtlicher Fleischarten im Oberelsaß im H.Jahrhundert
(Zehnjahresdurchschnitte) (Basisjahrzehnt 1350/60 = 100) 26)

Zeitraum

Nominalpreis

Realpreis

1350 — 1360

100,0

100,0

1360 — 1370

95,7

86,9

1370 — 1380

108,7

97,6

1390 — 1400

158,3

124,6

Selbst wenn man berücksichtigt, daß das erste Jahrzehnt, für das Preise vorliegen,
eine ausgesprochene Teuerungsperiode war 27), der Preis also stark überhöht war,
ist der Preisrückgang enorm. Die stärksten Einbußen erleiden die Gerste- und
Roggenpreise, etwas schwächer sind die Preisverluste bei Weizen, und nahezu konstant
bleibt der Haferpreis. Der stärkste Preiseinbruch ist zwischen 1310 und 1350
festzustellen; ein kaum merklicher Preisanstieg für einzelne Produkte zeichnet sich
im letzten Jahrzehnt des Untersuchungszeitraums ab.

Erheblich lebhafter ist die Entwicklung der Fleischpreise. Nach einem scharfen
Rückgang zwischen 1360 und 1370 ziehen die Preise wieder an und erreichen am
Jahrhundertende wieder ungefähr das Niveau von 1350/60. Eine Ausnahme bildet
das Kalbfleisch; sein Preis schnellt von der Jahrhundertmitte an nach oben und liegt
am Ende des Jahrhunderts knapp über dem Doppelten des Ausgangspreises.

Bei sämtlichen Fleischarten geht der Grad der Preissteigerung am Ende des Jahrhunderts
weit über den der Münzverschlechterung hinaus, während die Steigerung

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0040