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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 77
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störtent es gerwe (ganz) . . . Diese Reise geschach Jungher Heinrich von Lore ze
Heilfe, wan er Burgere was ..." (Eis. Chronik von Königshoven).

In der Lahrer Judengasse liegt dem oben erwähnten Hof der Böckelerin bzw.
des Sterne von Oberwilre Hiltebolts Hof gegenüber, der einst dem Juden Michel
(Migellin) gehört hatte. Das Haus lag nördlich von „Junkfrowe Liepsige
hus". Dieses letztere Haus besaß einen Erker — 9/10: „Item Jeckeli Wolf ach ist
burger uff dem Stalle, der Michels Juden was, der do lit gegen dem erker." Auf der
letzten Seite des Bürgerbuchs: „Item 6 Schilling Zins gitCüntzelin dem von molberg
von dem huselin, dz do heisset der liebsigin erker, zu eim erb noch (= nach) der stett
reht zu sant martis tag." Von dieser adeligen Dame kann ich leider sonst nichts berichten
. Genauso geht es mir mit einer andern Dame des Niederadels in Lahr, der
„Junkfrow M e t z e n". Meist wird sie „Junkfrow Metze smidin" genannt,
da sie Besitzerin einer Schmiede in der Oberstadt war. Ihr Hof lag im ältesten
Stadtgebiet am Mühlkanal, damals Schutter genannt wie das Wildwasser südlich
der Stadt. „Item waither trost ist bürger uf der alten smidin kelr hindr
irme hus und uff als vil grundes als der Seuibom stat." Diese Stelle 9/11 nennt die
edle Dame nur „die alte smidin". Der hier genannte Baum, eine Abart des
Wacholder (Juniperus Sabina), ist so giftig, daß sein Anbau mehrfach untersagt
wurde. Die heilige Hildegard (1098—1179) preist diesen Giftstrauch mit
seinen betäubend riechenden und ölreichen Ästchen als Wurmmittel. Hat „die alte
smidin" sich auch mit Quacksalberei abgegeben?

Der Nachbar dieses Giftstrauchs an der Mühlen-Schutter ist „ J u n k h e r
Y s e m a n" =s Henselin Yseman, den ich aus zwei Gründen der alten Lahrer

Cunräv xffnur ifb tf^uJ2 fimc
fc^ürcn öic In Capellen ftttr.

Item Cuonrat der Schmie ist Bürger auf seinem Haus neben Vogt Ysenlins Wohnstätte. Item Sifrit Boeckeli ist
Bürger auf seiner Scheuer, die bei der Kapelle steht. Klischee: W. Knausenberger

Familie I sei in gleichsetze, für die ein Burgheimer Grabstein zeugt: Heinricus
dictus Isenli f 30. 12. 1306. Erstens findet man oft die Gleichsetzung etwa Henseli
und Hansemann und zweitens heißt der Hof des ehemaligen Vogts Iselin nördlich
der Stadtmühle 1356 „Vogt Isenlins gesesse" und 1458 „Ysenmanns geseß". Dieses
Geschlecht des Niederadels stammte aus Rheinau, wo die Johanniter von Dorlis-
heim ein Kloster hatten, das 1374 an Grünenwörth überging. Ob auch „die von
R i n o w e" (8/20) dazu gehört? Auf der Karte gehört ihr ein Hof neben dem
Walpotenhof. Und in der Liste der Totschläger, die in der Acht der Stadt stehen,
erscheint ein Hans Gärtner, der „Henslin von Rynow" erschlagen hatte. Der

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