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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 82
(PDF, 62 MB)
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Ebenfalls aus Straßburg kommen die beiden Pfarrherrn von Halle, Klaus
und Werner. Ihr Stammvater kam vermutlich von Schwäbisch-Hall oder Halle. Da
die mittelalterlichen Pfarrherren wirklich Herren sein mußten, d. h. freie Leute,
nimmt es nicht wunder, wie viele aus dem niedern Adel stammten. Bei der Bestätigung
des Lahrer Freiheitsbriefes von 1279 im Jahr 1301 ist ein Wernher von Halle
Zeuge. Im Jahr 1320 ist einer der vier Meister in Lahr wieder ein Wernher von
Halle. In 1/6 wird ein Wernher von Halle 1356 als Bürger genannt, vielleicht der
Vater des Pfarrherrn, dessen Hof gegenüber Jeckeli von Nußbach liegt (Karte).
Das Straßburger Urkundenbuch nennt für Straßburg am 29. September 1339
„curiam dicti de Halle olim nuncupatum des von Kagenecke hof" und um 1380
einen verstorbenen Patrizier Wernher von Halle, dessen Sohn gleichen Namens
noch lebt.

Auf der letzten Seite des Bürgerbuchs machte der Stadtschreiber eine kurze
Notiz: „Item eine frou von gengenbach ist burgerin uf Junkher Hessemans
stal." Im Eintrag 23/4 ist es die Müllerin von Gengenbach. In vier weiteren Eintragungen
wird ein Adeliger Hesse von Gemar genannt. Da Hessemann
selbst noch einmal erwähnt wird, haben wir es mit zwei verschiedenen Herren zu
tun. Hesse von Gemar hatte auch ein Burgheimer Lehen, ist aber sonst ein noch
unerledigter Fall. Gleiches gilt für Hesseman, wenn man nicht die Gleichung
aufstellen will Hesseman — Hansmann, was möglich wäre. Ein solcher Hansmann
wird uns später begegnen.

Bei „Cuntze umbereit helfandes sun" (14/2) ist sein Zusammenhang mit andern
Sippengenossen mir noch unbekannt. Es gibt einen Heinz Helfant von Geroldseck
, Vogt der Burg im Jahr 1372. In Elzach ist 1416 ein Walter Helfant von
Geroldseck Schultheiß, in Colmar 1433 bis 1447 ein Marquart (Marx) Helfant
von Geroldseck Johanniter-Komtur.

In Hugsweier, dessen Dinghof, Pfarrsatz und Zehnten vom Frauenkloster
Waldkirch 1352 an das Johanniterhaus Grünenwörth übergingen, müßten auf
jeden Fall Ortsadlige angenommen werden, die als Ministerialen des Ordens hier
ihren Dienst verrichteten. Ich nenne zuerst die Schultheißen von Hugs-
wilre: Cuntzelin (1356), seine Söhne Claus und Fritsch (1395) mit den zugehörigen
Töchtern Zilie (1395) und Nese (1368).

Mit Herrn Albrecht von Hugswilre (1301; 1325), der einer der Stett-
meister in Lahr war wie sein Sohn Albrecht (1325; 1356), kommen wir zu einer
Familie, deren Lahrer Stadtgrundstück ziemlich genau bekannt ist. Vom Friesentor
reichte es über einen großen Hinterhof bis zum neuen Bad an der Obstgasse.
Spätere Besitzer waren die Vinther. Neben Albrecht von Hugswilre ist auch ein
Fritsch von Hugswilre genannt, später als Fritsch Hünlin bezeichnet, dessen Sohn
„der hünlerin sun der müllerin man" Bürger „uf der hünlerin brotbang" wird.

Vogt Rudolf Kalwe von Schauenburg (Lahrer Freiheitsbrief 1377)
ist der „Junckher Rudolf" in der „Struchgasse". Von 1365 bis 1394 wird er als
Vogt bezeichnet. Noch im Jahr 1401 wird er genannt.

An dieser Stelle darf ich gestehen, daß die urkundlichen Belege, die ich im Lauf
der Jahre sammelte, nicht für das Thema dieses Aufsatzes bestimmt waren. Ich

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