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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 95
(PDF, 62 MB)
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Karte des ältesten Lahrer Stadtteils aus der Mitte des 14. Jahrhunderts daraufhin
prüfen! Nimmt man noch die zahlreichen Insassen der Stadtburg hinzu, dann
kommt man zu einer hinreichenden Einwohnerzahl.

Die Familie Kolb von Staufenberg ist in Lahr noch durch Marx (Edelknecht)
vertreten, der um 1373 Vogt der Frau von Werdenberg ist. Des obengenannten
Hansmann Sohn Ulrich erbt von der Mutter Gisela den Waltsteinhof. Die erwähnte
Badestube ist 1420 im Besitz der Klosterfrau in Wittichen Agnes von
Stauffenberg, vermutlich Kolb von Staufenberg. Sie könnte Ulrichs Schwester sein.

Ein Winant von Schnellingen wurde oben erwähnt. Nach Ansicht Rupperts war
ein anderer Vertreter dieser Sippe — Bentzo von Schnellingen — als
Erbe des Ritters Hartmann Walpot Herr von Altdorf, das hernach die von
Endingen als Lehen hatten. Bentzo, 1368 in einem Berain des Klosters Schuttern
erwähnt (Nr. 7804), hatte 1355 in Altdorf seinen Sitz. Die Geroldsecker hatten
dort Eigengut und Reichslehen. — Wenn 1367 in Friesenheim ein Hof genannt
wird, der „der Snellingerin" gehörte, dann muß man auch sie zu der aus dem
Kinzigtal gekommenen Familie rechnen.

Etwa 30 Familien des Niederadels habe ich nunmehr aufgeführt. Von manchen
war fast nichts zu berichten, etwa von Vogt Kunz von Winterbach, der
auf der Schauenburg seinen Anteil hatte und sich nach dem Dorf Winterbach in
der Gemeinde Lautenbach (Oberkirch) nannte. Noch 1373 wird er erwähnt. Zwei
Jahre später wird von seiner Witwe Belyna berichtet: „. . . relicta Cunzonis
quondam de Scoweburg, nuncupati de Winterbach armigeri." Das letzte Wort
besagt, daß er ein Edelknecht war. Zu diesen zählten auch Heinrich Burggrave
und Cuntze Röder, Zeugen der Huldigung der Lahrer Bürger bei
Heinrichs Regierungsantritt am 30. Mai 1354. In (21/7) wird des Burggraven Hof
genannt, in der Nähe der Kapelle; von Cuntze Röder aber weiß ich nichts zu
berichten. Was fange ich an mit dem Junker „C u n t z dem K ü f f e r" (41/12;
42/1)? Da ich bereits von 6 Familien feststellen konnte, daß sie zu Straßburger
Stadtadeligen gehörten, müßte ich jetzt betonen, daß es auch in Straßburg die
Familie „Küffer" gibt. Mir fehlt hier aber ein Zusammenhang. Metze die alte
Smidin —, Cuntz der Küffer . . ., ob diese Leute ihr Geld im Handwerk angelegt
hatten? Wiederum an Straßburg denke ich bei „Herren Leppelins hus" (27/6) und
„Herrenleppelins huss" (31/7), weil es dort Pfaffenlapp gibt. War dann
Herrenlapp ein Lahrer Übername?

Zum Schluß seien noch zwei weitere zweifelhafte Fälle angegeben. Da heißt es
(16/13) „zwüschent . . . und der von wolvach hus". Ferner werden an drei
verschiedenen Stellen „Claus von Nussbach" und „Henseli Nüsseli Jeckelins
sun von Nussbach" genannt (2/1.5. 12/7). An diese Leute wurde ich erinnert, als
ich die Herbolzheimer Urkunde vom 14. Februar 1366 las (GLA), in der vor dem
Straßburger Hofrichter Nesa (Agnes), die Tochter des verstorbenen Edelknechts
Rudolf von Burnebach (Brombach) aus Lahr, aus besonderer Zuneigung (ob
favorem specialem) zu Rudolf von Nußbach Güter in Herbolzheim schenkte.
Vater des Rudolf ist der verstorbene viceplebanus (Leutpriester) Nikolaus von
Nußbach. Vielleicht war damals der Ubergang von einem freien Mann zu einem

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