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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 121
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0124
In Bad Peterstal am 5. Februar 1912 geboren und am 2. April 1940 zum Priester
geweiht, wurde der neue Pfarrherr am 13. Mai 1956 investiert. Seither erhielten
Kirche und Orgeltribüne neuen Bodenbelag, das Hauptportal wurde neu gestaltet
und ein eiserner Glockenstuhl mit elektrischer Läuteanlage beschafft. 1960/61
wurde das Pfarrhaus außen und innen renoviert. Am 22. Oktober 1961 feierten
wir das 300jährige Bestehen der Patronatsherrschaft der Freiherren von Neveu,
und am 7. November spendete Weihbischof Gnädinger 278 Kindern von Windschläg
und Ebersweier das hl. Sakrament der Firmung. Das 125. Jubiläum der
Weihe unserer Pfarrkirche wurde am 21. Oktober 1962 mit einem Festakt in der
Turnhalle feierlich begangen. In der Zeit vom 8. bis 22. März 1964 fand hier die
Gebietsmission des Dekanats Offenburg statt, die von zwei Patres des Dominikanerordens
aus Freiburg i. Br. abgehalten wurde.

Auf der Evangelienseite im Chor der Kirche ist ein dreiteiliger Gedenkstein
angebracht, der die Namen aller bis 1875 hier wirkenden Pfarrherren enthält. Es
sind darauf verzeichnet die Geistlichen: Pfarrer Kepner, Michon, Schaible, Förster
und Scherer, sowie Ernst Schaible. Im Mittelstück lautet die Inschrift:

„Kapitelskammerer und Pfarrer Karl Anton Schaible, ein guter Hirt. Als der
Wolf kam, entfloh er nicht. Er gab sein Leben für seine Schafe. Unter den
Schwertern zerfiel sein Leib in Stücke auf dem Felde bei Bohlsbach den 27. Juni
1796 und mußte 3 Tage unbeerdigt liegen bleiben.

Sterbend und nach dem Tode — ein Märtyrer.

Gestiftet vom venerabeln Kapitel Offenburg, vom Armenfond Windschläg und
von der Familie Schaible."

III. Die Kirche

Schon 1462 wird eine Kirche in „Wintschlehe" erwähnt, wo „Daniel von
Diersperg den Kirchensacz und das jus patronatus besaß." Wie aus den Aufzeichnungen
hervorgeht, stand bereits 1598 ein Gotteshaus an der gleichen Stelle wie
heute. Im Laufe der Zeiten war es jedoch zu klein geworden für die wachsende
Zahl der Gläubigen. Hatte die Pfarrgemeinde 1796 noch 420 Seelen, so waren es
1816 schon 632. In diesem Jahre berichtet der damalige Pfarrer Förster: „Die
Kirche ist uralt, sehr klein und bey zunehmender Seelenzahl wurde dieselbe auch
schon von undenklichen Zeiten her erweitert. Der Hochaltar nimmt im Chor (der
alten Sakristei) soviel Platz ein, daß von demselben samt dem Bogen einschließlich
nur noch 8 Schuh (2,40 m) übrig sind. Und was diesen kleinen Platz fast unbrauchbar
macht, das sind die Glockenseile. Der Tabernakel ist wie auch der
Taufstein in gutem Stande, noch besser die Orgel, die man schon für eine mit der
Zeit größer zu bauende Kirche, deren Bau ich aber in wirklicher, bedrückter Lage
nicht erleben will, vorbereitet hat."

Unter seinem Nachfolger, Pfarrer Scherer, schritt man dann nach langen Vorbereitungen
zum Neubau. Nachdem im Juni 1835 die 42 Fuß lange (12 m) und
30 Fuß (7 m) breite Kirche abgebrochen war, wurde der Gottesdienst in der
vorderen Zehntscheuer des Freiherrn von Neveu abgehalten. Schon früher waren,

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