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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 178
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S c h i 11 a c h und hieb sie zu Pflastersteinen zu. So erhielten der Marktplatz
und die Straße im Oberstädtle ein gutes Katzenkopfpflaster.

Die Schiitachtalstraße

Nun tauchte im Jahre 1793 der Plan auf, das bisher unwegsame Sc h i 1 -
t a c h t a 1 durch eine Straße zu erschließen, um so Anschluß an die nunmehrige
Hauptverkehrsader in Schramberg zu erhalten. Auf einer Versammlung,
auf der der Landvogt und die Schultheißen von W o 1 f a c h und S c h i 11 a c h
anwesend waren, erklärte Graf von Bis singen, „daß ohne ein Hindernis
weder von vorderösterreichischer, noch von seiner Seite eine Vicinalstraße von
Wolfach durch das Schiltachtal angelegt werden könnte, wenn die Herrschaften
Fürstenberg und Württemberg ihrer Seits sich dazu verstehen wollten".

Nun ritt der Amtsschimmel lange Jahre um diese Angelegenheit herum.
Schließlich lenkten die napoleonischen Kriege das allgemeine Interesse von den
Straßen völlig ab, ja man war froh, wenn dieselben in trostlosem Zustand waren,
hoffte man doch dadurch von den vielen Truppendurchzügen und Einquartierungen
eher verschont zu bleiben.

So bestand noch 1822 durch das Schiltachtal nur ein schlechter Karrenweg
, der in vielen Furten den Bach durchzog. Das Hochwasser vom 29. Oktober
1824 nahm diesem Weg den letzten Rest der Benützbarkeit. Aber selbst jetzt
konnten sich die Behörden für den Ausbau dieser Strecke noch nicht entschließen.
So blieb die notdürftige Ausbesserung des Weges an den Gemeinden S c h i 11 a c h
und Lehengericht hängen.

In einer Petition vom Jahre 1846 sprach man von 24 000 Gulden, die man
für den Ausbau der Schiitachtalstraße aufwenden müsse. Erst im Jahre 1857
wurde streckenweise mit der Arbeit begonnen. Man besserte aus, verlegte da und
dort die Straße, verbreiterte sie und konnte im Jahre 1858 die Straße dem Verkehr
übergeben. Der Ausbau hatte 36000 Gulden gekostet. Das bisher übliche Weggeld
von 2 Kreuzer für ein Zugtier entfiel. Man hatte durch diese ersten Baumaßnahmen
erreicht, daß der Verkehr von Hausach nach Schramberg nicht nur bequemer
und schneller wurde, sondern der Zentner Frachtgut auf dieser Strecke
verbilligte sich von 18 auf 6 Kreuzer.

Noch manche Verbesserung erfuhr später die Schiitachtalstraße. So
fiel im Jahre 1865 der Stich über die Keßlerhalde weg, indem man die Straße
ans jenseitige Flußufer auf die Strut- und Hagenwiese verlegte. Man
sparte dadurch gleichzeitig die Unterhaltungskosten für die Eselsbrücke, die
Reichenbächlebrücke und für die Schiltachbrücke Vor
Baumbach. Als dann im Jahre 1872 die eisernen Brücken beim Hinterbauerhof
(Kostenaufwand 6000 Gulden) und Vor Erdlinsbach
(13 000fl.) eingesetzt wurden, war die Straße etwa auf den Stand gebracht, wie
wir sie bis zu den umfangreichen Ausbauten und Begradigungen für den modernen
Autoverkehr vor einigen Jahren kannten.

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