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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 198
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verwandelte es in Asche (nach Kaltenbach). Die Felsenburg selbst wurde nicht
mehr hergestellt. Das Triberger Urbar von 1608 schreibt nur von dem
„zerfallenen Burgstall Alten Hornberg".

Das zum Schloß gehörige Wirtschaftsgut wurde später auch aufgelöst
und vom Obervogt und Pfandherrn Wilhelm von Liechtenfels kurz vor
1500 als Lehen an die drei angrenzenden Bauern in den
Zinken Röthenbach und Leutschenbach (Gemarkung Grem-
melsbach) gegeben für jährlich insgesamt ein Pfund Rappen (Freiburger Währung)
Zins. Später zinste jeder Bauer je auf Martini ein Pfund fünf Schilling, dazu ein
Huhn und einen Zuber Hafer. Das Rüttibrennen mit Fruchteinsaat wurde
ihnen um 1600 bei Verlust des Lehens vom Pfandherrn Hans von Schwendi
untersagt. Nach dem Heimischwerden der Uhrmacherei in der Herrschaft Triberg
um 1715 verteilte der damalige Triberger Obervogt dieses Schloßlehen
in sieben Bauerngütchen an sieben eifrige Uhrenmacher und
Uhrenhändler. Beim Übergang des Lehenswesens in die neuere Finanzwirtschaft
des 19. Jahrhunderts wurden die sieben Bauerngüter volles, freies Eigentum der
damaligen Inhaber.

B. Neu-Hornberg

Unermüdlich haben die Heimatforscher gesucht, irgendein sicheres Datum
über die Erbauung der Burg neben dem Hornberger Offenbachtal aufzufinden.
Allein durch Brände ist fast alles ältere Quellenmaterial untergegangen. Nun muß
uns die anfängliche Bodenverteilung und die Durchforschung
der Flurnamen helfen und die erforderlichen Hinweise geben.

Diese sagten mir, daß die Herren von Hornberg an der wichtigsten
Landschaftsachse des Herrschaftsgebietes anfangs alles Land in
unmittelbarer Eigennutzung zurückbehalten hatten. Das war rings
um die Einmündung des breitesten Nebentals (das heutige Reichenbachtal) in das
Haupttal der Gutach. Nicht nur wirtschaftliche Erwägungen, sondern vor allem
auch wehrpolitische Gründe bestimmten sie dazu, die dort günstig zusammentreffenden
Talräume (unteres Reichenbach-Schwanenbach-, unteres Offenbachtal
mit dem Haupttal) mitsarst den sie überragenden und beherrschenden jeweils
ersten Berggipfeln und den Berggraten rings um das Talnest fest in ihrer Hand
zu behalten zur Beobachtung der weiteren Entwicklung. Die Südgrenze bildeten
die Hofmatten, heute als Gewann noch vorhanden. Schön mitten in diesem Bereich
lag am Fuße des Burgberges da, wo heute das Hotel Adler steht, der
herrschaftliche Hauptwirtschaftshof. Darin hatte anfangs sicher
auch die Herrscherfamilie eigenen Wohnraum gehabt. Der Hof muß naturgemäß
gleichzeitig mit der Besiedlung des unteren Gutachtals und der Einführung des
neuen Handelsweges errichtet worden sein, also schon bald um den Beginn des
12. Jahrhunderts.

Der Platz wurde seiner günstigen Lage wegen rasch zum natürlichen Mittelpunkt
der Landschaft und Herrschaft. Auch deshalb empfahl sich von Anfang an
der nur etwa 100 m über diesen Hauptwirtschaftshof ragende, flache Bergvor-

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