Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 234
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0237
Die Lange Bruck 1613, nicht rechtwinklig zum Ufer, sondern in weitausholender Schwingung wegen den
Strömungsverhältnissen, mit mehreren Sperren. Der elsässische Anfang ist sehr deutlich. Zeitgenössischer
Stich von J. van der Heyden, mit der symbolischen Inschrift „Gegenseitige Hilfe".

Klischee: Stadtverwaltung Kehl

Vollmacht, bis zu 3000 Gulden in Silber („da Mangel an Gold") für die kaiserliche
Bewilligung anzubieten.

Die Straßburger erreichten ihr Ziel: der Kaiser hob die Reichsacht auf und
gewährte der Stadt für immer das Recht auf die Brücke und drohte jedem, der die
Brücke beschädigt. Die Besitzer der Fähren mußten entschädigt werden. Noch eine
Bedingung wurde ausgesprochen: der Kaiser und sein Gefolge sollten immer frei
und unentgeltlich passieren dürfen.

Die Nachbarfürsten mußten sich mit der Existenz der Brücke abfinden

Da Straßburger Stiftungen und Bürger über dem Rhein Felder, Wälder und
Höfe besaßen, wurde die Stadt oft in rechtsrheinische Territorialhändel verstrickt
, zumal der Bischof in Mittelbaden beträchtlichen Besitz hatte und die
Lichtenberger auf dem rechten Ufer zwei Ämter (das heutige Hanauerland)
besaßen. Beide Nachbarn warfen der Stadt vor, sie mißbrauche die Macht, schädige
ihre Interessen, da die Fähre bischöfliches Lehen der Lichtenberger sei; die Brücke
diene zur Verwüstung bischöflichen Gebietes („domit sy wuostent und zerstoerent").

In wenigen Jahren war es der Stadt gelungen, ihr politisches Gewicht zu erhöhen
, indem sie durch das Weiterbestehen der Brücke und durch das Privileg des
Reiches einen Vorsprung vor ihren fürstlichen Konkurrenten gewann. Das Kriegsinstrument
blieb als Friedenswerk erhalten. Straßburgs Waffen, Diplomatie und
Kapital haben das Ziel erreicht. Die Stadt, die eben noch König und Reich gegen
sich gehabt hatte und fast auf ihren Mauerring beschränkt worden war, hat es

234


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0237