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verstanden, „aus Ächtung und schwerer Fehde noch eine königliche Sicherung der
Rheinbrücke" (Hermann Aubin) heimzutragen.
Der Brückenbau am Oberrhein — eine große Leistung
Neben ihren anderen gelösten Aufgaben war es recht beachtenswert, daß die Reichsstadt
1388 die feste Brücke errichtet und sie dann immer — nur durch kriegerische
Ereignisse beeinträchtigt — erhalten hat. War doch ein Brückenbau am Oberrhein,
unterhalb Basels, außerordentlich erschwert durch den bei geringem Gefälle breit
dahinfließenden Strom, der im Rheinniederungsgebiet — seinen Lauf oft verändernd
— in viele Arme sich teilte. Die dadurch entstehenden Inseln waren durch
die regelmäßigen Hochwasser in Zahl und Form ständig Veränderungen unterworfen
. III und Breusch, Kinzig und Schutter, welche im Räume Straßburg in den
Rhein münden, fanden im Gewirr der Inseln und Wörthe keinen rechten Abfluß
, so daß lange Zeit hindurch der Verkehr durch Sumpf und Morast gehemmt
blieb.
Bei Straßburg eine feste Brücke zu errichten war für die Römer wohl technisch
möglich; nachgewiesen wurde sie jedoch noch nicht. Von dem römischen Argento-
ratum bestand ein Fährverkehr zu den rechtsrheinischen Römerstraßen nach Rottweil
und Baden-Baden. Während zur Römerzeit wohl fünf feste Brücken (Stein,
Die ZoIIschanze auf der elsässischen Seite 1630; rechts die Rheinbrücke, links die Mündung des elsässischen
sog. Rheingießen, welcher Straßburg zu Wasser unmittelbar mit dem Rhein verband. Stich von Wenzel Hollar.
Klischee: Stadtverwaltung Kehl
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