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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 242
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0245
Die erste Eisenbahnbrücke (von 1861 bis 1944) auf
und schlanken Türmchen; die Anschlußstücke zu
Kehler Seite.

vier Steinpfeilern mit zierlicher Eisengitterkonstruklion
den beiden Ufern sind die Drehbrücken. Rechts die
Klischee: Stadtverwaltung Kehl

Umkämpfter Rheinübergang

Aus militärischen Gründen entstanden, brachte die Brücke der Stadt erhöhte
strategische Bedeutung, die im 15. und 16.Jahrhundert noch gering
war, weil das Elsaß sich im Verband des Reiches befand und nicht Kriegsgebiet
war. Das änderte sich im Dreißigjährigen Krieg und in den Kriegen Ludwigs XIV.
Die Heere der Großmächte standen sich im Elsaß gegenüber, wollten den Straßburger
Rheinpaß in die Hand bekommen oder dem Gegner die Passage verwehren.
Die Reichsstadt, die die Brücke wesentlich verstärkte, auf den Rheininseln Bastionen
errichtete, suchte zu lavieren und ihre Neutralität zu wahren. Die Fürsten,
voran der Bischof, bestätigten, daß die Stadt in diesen gefährlichen Zeiten viel
für den so wichtigen Brückenkopf ausgab und daß es sich um eine dem Reiche
treue Stadt handelte.

Als Richelieu und Gustav Adolf in den Dreißigjährigen Krieg eingriffen, gewährte
Straßburg aus Sympathie für die evangelische Sache den Gegnern des
Kaisers für 2 Jahre den Durchmarsch. Nach der Nördlinger Schlacht kehrt Straßburg
jedoch zur Neutralität zurück. Die Kriegführenden schafften sich öfters Ersatz
, indem sie an anderen Stellen des Oberrheins Schiffbrücken errichteten.

Im „Holländischen Krieg" ließ Conde von Breisach aus durch Brandschiffe acht
Joche verbrennen. Während dieses Krieges hatte die Stadt den Kaiserlichen mehrmals
den Durchmarsch gewährt, den Franzosen nie. Als der Magistrat dem französischen
Marschall Crequi den Ubergang verweigerte, nahm dieser von Breisach
aus Kehl ein und zerstörte die zehn östlichen Brückenjoche. Obwohl die

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