http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0248
Deutsch-französische Zusammenarbeit vor 1870. Französische und badische Offiziere schreiten bei einem
Brückenmanöver über eine von Pionieren gebaute Schiffsbrücke bei Kehl. Klischee: Stadtverwaltung Kehl
Holz und Vieh kamen aus rechtsrheinischen Gebieten
Straßburg, das immer einen großen Bedarf an Holz, besonders an Tannen und
Eichen, hatte, bezog Brennholz, Bauholz und Holzkohle bis ins 18. Jahrhundert
fast ausschließlich aus dem Schwarzwald und nicht aus den Vogesen, wo die
Arbeitskräfte rar und die Transportwege damals noch schlecht waren. So ist, vom
Straßburger Magistrat bezeugt, selbst noch 1769 alles Tannenholz nicht
nur für Straßburg, sondern auch für Benfeld, Hagenau, Zabern und Molsheim
aus dem Schwarzwald gekommen. Auch die französische Wasser- und
Straßenbau-Verwaltung kaufte Holz in Kehl. Da Straßburg durch den Rheingießen
unmittelbar „am Rheine" lag, wurde zum Transport des Holzes oft der
Wasserweg benutzt. Brennholz kam aus den nahen Orten und dem vorderen
Kinzigtal, Bauholz, meist über die Brücke, aus dem mittleren und oberen Kinzigtal
. Die Schwarzwälder lieferten ferner Uhren, Glas und Papier.
Über die Brücke kam aus Baden, aber auch aus Schwaben und Bayern, viel
Vieh (Pferde, Rinder, Schafe, Schweine). Der Schlachthof Straßburg erhielt
1786 Vieh im Werte von 1560 000 livres über die Brücke, es wurde bis Paris
verkauft. 1788 lieferte allein die Markgrafschaft Baden 5000 Ochsen, Franken
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