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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 269
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0272
Auf diesem modernen Bild ist die sperrende Lage des ehemaligen Wasserschlosses Waldsteg am Eingang in
das früher reichlicher bewaldete Neusatzer Tal gut zu erkennen.

sich die Verteidiger unter Plittersdorfs Führung. Die Gottesmänner verrichteten den
Sanitätsdienst. Die Angreifer wurden, nachdem ihr Anführer gefallen war, in die
Flucht geschlagen.

Noch schwerer waren die Leiden im Spanischen Erbfolgekrieg. Die Kampfhandlungen
fanden in den Jahren 1703, 1704, 1706 und 1707 an den vom Markgrafen
Ludwig Wilhelm, dem Türkenlouis, ausgeworfenen Bühler Linien statt.
Sämtliche Männer der Umgegend waren zu den Schanzarbeiten aufgeboten worden
, und das letzte Heubündel, die letzte Strohgarbe wurden den Bauern weggenommen
. Auch hier half der Herr auf dem Walsteger Schloß nach Kräften an
der Milderung des Elends. Wie tief die Befestigungen angelegt waren, ist heute
noch an den Resten in der Steckenhalt und am Buchkopf erkennbar. In einer
Urkunde von 1704 ist die „Verbrennung und Ruinierung einiger Gebäude" im
Dorf aufgezeichnet. Noch härter wurde das Neusatzer Tal mitgenommen im Polnischen
Erbfolgekrieg 1730—1735.

In fünfzigjähriger Friedenspause vermochte sich das Tal wieder einigermaßen
zu erholen. Das Schloß war unversehrt geblieben, das trutzige und dabei
doch ärmliche Aussehen der Burg hatte die feindlichen Horden nicht zum
Angriff gereizt.

Zwischendurch fühlten die Neusatzer Bauern immer wieder die greifende Hand
des Herrn auf dem Schloß. Wo einer Geld brauchte, langte Plittersdorf zu und
brachte im Lauf der Jahre insbesondere von den Reben in seinen Besitz, was nur
möglich war. Zum Verständnis der weiteren Ereignisse muß hier bemerkt werden,
daß diese Erwerbungen nicht etwa zum Schloßgut geschlagen wurden, sondern

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