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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 271
(PDF, 62 MB)
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wurde nicht die Zurückgabe, sondern der Rückkauf gefordert. Die Kaufsumme
mußte also ausgehandelt werden. Seine Zukäufe waren den Bauern in
Erbpacht gegeben worden gegen Zinsleistung. „Habe ich recht getan?" fragte sich
der Freiherr. „Nein", der Baron tat einen Seufzer, „schöne Zeiten hatten die
Bauern nicht gehabt unter seiner Herrschaft", des 31. „Herrn auf dem Schloß
Walstege."

Gleichwohl — der Rückkauf des Tales war ein Geschäft, bei dem
jeder der beiden Partner seinen Vorteil wahren durfte. So zogen sich die Verhandlungen
durch fünf Jahre; erst 1722 konnte der Vertrag unterzeichnet werden:
das Neusatzer Tal mit allen Untertanen, mit der Gerichtsbarkeit, den Gülten (aus
den bäuerlichen Lehen), der Beth und Schätzung (Landessteuern), Jagd, Wald
und Weidgang. . . ging in die Nutzung des Markgrafen von
Baden zurück gegen Zahlung von 81 000 Gulden, 100 Speziesdukaten und
Übereignung des Dorfes Wallburg bei Lahr an den Freiherrn
Karl Ferdinand von Plittersdorf, damit er dort seine ritterschaftliche
Standesherrschaft aufbaue.

Augusta Sibylla ging sofort an die Zertrennung des Schloßgutes
und an den Rückverkauf der vom Freiherrn für sich erworbenen
Grundstücke an die Bauern. Ein Verwalter führte diese Aufgabe durch,
und ein Rebmann wurde dann Wächter des Schlosses. Es verfiel der Verwahrlosung
. Nachdem noch ein Förster darin gewohnt hatte, stand der Bau leer. Der
Freiherr von Plittersdorf war also der letzte „Herr auf dem Schloß Walstege"
gewesen.

Nach dem Aussterben der baden-badischen Linie der Markgrafen von Baden
(1771) wurde die obere Markgrafschaft wieder mit der unteren Markgrafschaft
unter den Markgrafen von Baden-Durlach vereinigt. An dem kaum mehr bewohnbaren
Schloß von Waldsteg hatten sie kein Interesse.

Es ging 1771 in den Besitz des Neusatzer Schultheißen Mathias
F a 1 c k über. Er war somit der 32. Schloßherr, bezog es aber nicht. Als weitschauender
Mann sah er das Neusatzer Tal als Pfarrgemeinde, die ein Pfarrhaus
brauchte . .. (Wird fortgesetzt!)

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