Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 276
(PDF, 59 MB)
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Buchbesprechungen

Erich A. Huber, Der gläserne Turm. Eine historische Erzählung vom Oberrhein und
von der Windeck.

Eine spannende Erzählung vom alten Straßburg des 14. Jahrhunderts, die sich fortsetzt
bis zu unserer Alt-Windeck. Der Verfasser beherrscht das historische Kleinwerk
jener Zeit sowie den Strom des mystischen Geistes jener Tage und gestaltet die Ereignisse
und die Personen mit lebenssprühender Sprachkraft. Dr. Hitzfeld

Dr. Berthold Sütterlin, Geschichte Badens, Band I, Frühzeit und Mittelalter, mit 109
Abbildungen und 13 Karten, Verlag G. Braun, Karlsruhe; hier besprochen von Dr. Hitzfeld
.

In diesem äußerst begrüßenswerten Buche wird die Entwicklung der verschiedenen,
heute badischen Landesteile nach der historischen Literatur dieser Gebiete geschildert, in
einigen Abschnitten anscheinend sogar durch eigene Einsicht in die primären Quellen selbst.
Für die Urzeit und Frühzeit werden die Zusammenhänge zu zeichnen versucht, worauf
man schon lange wartet. Über die Bedeutung der Einzeltatsachen wird mit rühmenswerter
Zurückhaltung geurteilt, so daß man zu hoffen wagt, daß die Sucht, jeden seltsam erodierten
Stein, jedes alte Gemäuer den Kelten, den Römern oder gar den Bandkeramikern
zuzuschreiben, hoffentlich endgültig abgetan ist. Im letzten halben Jahrhundert sind
besonders die verstreuten Quellen zur frühmittelalterlichen Geschichte des badischen
Raumes genauer durchforscht worden, besonders unter dem Einfluß der Schule Tellen-
bachs und anderer, so daß kaum noch viel neue Erkenntnisse zu gewinnen sind. Gerade
unter diesem Gesichtspunkt war die Zeit reif, ein solches Werk mit gültiger Aussage zu
schreiben. Deshalb wurden die Kapitel 2 bis 9 (Die Römer in Baden, die Alemannen,
Alemannien vom 6.—9. Jahrhundert, Die Kultur der Reichenau, Das Herzogtum Schwaben
bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts, Die Herzöge von Zähringen im 10. und 11.
Jahrhundert, Die Zähringer als Staats- und Städtegründer, Der Streit um das Erbe) die
Glanzstücke des Ganzen sowohl durch die Verarbeitung des Einzelmaterials als auch
durch die glänzende sprachliche Gestaltung, die sich kapitelweise spannend wie ein
Roman liest. Hier bekommt man erstmals ein befriedigendes Bild der Zusammenhänge,
so daß dadurch erst so manche Einzelheit besser verständlich wird.

Die Kapitel 10 und 11 (Die Markgrafen von Baden bis Rudolf VI [1372]; Die Markgrafschaft
Hachberg, Speyer - Kurpfalz) sind nüchterner durch den knapperen Bericht
über die dynastischen und lokalen Verhältnisse. Die Kapitel 12 und 13 über das Gesamtbild
des Spätmittelalters werden entsprechend dem reicheren Quellenstrom wieder
farbiger, anschaulicher und informierender. Der Verfasser stößt dann zu letzten großen
Höhepunkten vor in „Bauerntum und Bauernkrieg", „Universitäten und Humanismus am
Oberrhein" und „Oberrheinische Kunst". Wie auch sonst an zahlreichen Stellen kommt
der Verfasser als Eigenleistung in diesen Kapiteln zu einer gut fundierten, reifen, historisch
klaren, überall fremdartige Begriffe schön erläuternden Beurteilung in packender
Darstellung.

Im letzten Kapitel (Geistliche und weltliche Herrschaften, Ritter und Städte im späten
Mittelalter) merkt man schmerzlich die räumliche Beschränktheit des Buches und die
Bearbeitung nur nach der vorliegenden Literatur. Verfasser stellt die Unzahl der kleineren
politischen Gebilde Badens in ihrer Leistung und Bedeutung für das Ganze des

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