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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0037
General Sereni steht mit 10 000 bei Villingen und Rottweil und rupft die Bauern,
die schon genügend ausgeplündert sind, noch vollends aus.

13. Gegen Abend kam der Wirt und erzählt als sicher, Mainz habe sich am
10. des Monats übergeben. Von den 9000 Franzosen, die seit Beginn der Belagerung
die Stadt verteidigt hatten, seien nur 1500 mit 4 fahrbaren Maschinen davongekommen
. Von den Kaiserlichen seien bei der Rückeroberung der äußeren Befestigung
, „contrescarpe", die Generäle Wallis, S. Mauriz und Lidel gefallen, die
Generäle Düngen, Souche, der christliche Herzog von Sachsen, Starenberg, Steinaw
und vom Hauptmann ab andere höhere Offiziere gegen 80 verwundet worden.

14. Die Übergabe von Mainz wird bestätigt. Schickte eine Magd nach Schuttern
, damit sie Nachricht über die Lage des Klosters und Gartengemüse beibringe
.

15. Schrieb den Äbten von St. Blasien, Muri, St. Georgen und Gengenbach.
Diesem brachte ich mein Mitgefühl zum Ausdruck über den erlittenen vollständigen
Verlust seines Klosters und der Offenburger Schaffnei. Den übrigen teilte
ich diese traurigen Dinge mit, wie auch dem Villinger Amtmann, Herrn Lew.

16. Die Magd kehrte mit einem Wagen voll mit Gemüse aus „Schütteren" zurück.
Erfuhr, daß das Kloster mittels des Schutzbriefes unversehrt geblieben ist. Es
müssen dafür 5 Thaler täglich gegeben werden, außer der Verpflegung. Auch die
Nachbarschaft, die im Kloster aufgenommen wurde, blieb mit uns erhalten. Sie
zahlte deshalb mit ihren Untertanen etwas an den Auslagen.

17. Entließ P. Hieronymus geheilt ins Kloster mit einem Brief an P. Subprior,
er möchte, wenn auch die Wagen hie und da verlottert seien, alles, vor allem aber
Getreide, in Sicherheit bringen. — Erhielt Briefe von P. Subprior, P. Benedictus,
Brenzinger und dem Hofmeister. —

18. Vor Abend noch kam der Hofmeister an und schilderte mündlich die bisherigen
Ereignisse, zugleich auch die Lage der oberen Freiburger Schaffnei und
ähnliches.

19. Entließ ihn in der Frühe mit den notwendigen Anweisungen.

20. Angenehme Nachrichten gehen um von einem Sieg über die Türken, den
Markgraf Ludwig von Baden errungen habe. Ebenso von einem in Belgien und
England.

21. Nachmittags kam Herr Lieutenant an, dem ich Wein in die Herberge
schickte. Es besuchte mich der Offenburger „Stättmeister" Witsch. Der Oberschaffner
kam und berichtete, 100 Viertel Getreide seien schon nach Wolf ach transportiert
worden. Er habe mit sich 50 Viertel nach Lautenbach geführt. Suchte nach
Fuhrleuten, die es hier her transportieren könnten; fand aber keine.

22. Der Oberschaffner reiste mit Anweisungen ab. Gab Herrn Stättmeister
Witsch einen Brief an Herrn Landvogt Neveu, der einen Umtausch von Getreide
betrifft.

23. Viele Gerüchte gehen um, das kaiserliche Heer habe sich geteilt; ein Teil
durchdringe schon Lothringen, ein anderer rücke in Eilmärschen auf Landau, um
es zu belagern. — Hat sich später als falsch erwiesen. — Gemahnte den Wirt an
seinen Rechenschaftsbericht.



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