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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0168
dem Sulzbächle und dem Ippicher Tal gelegen, auf Brauneisenerze in zwei Fundgruben
zu schürfen.

Der Eisenbergbau auf dem Hohberg war alt. Seine Roteisensteinerze
und Manganerze wurden schon im 16. und 17. Jahrhundert in vielen Stollen,
Schächten und oberflächlichen Schürfen gewonnen. Die ganze Oberfläche des
Bergrückens ist heute noch mit langen Gräben und aufgeworfenen Wällen durchwühlt
, und viele Mundlöcher zeugen von einem emsigen Bergbau.

In den Hohberg teilten sich ehedem die Herrschaften Württemberg und Fürstenberg
. Deren Grenze verlief auf dem Bergkamm mitten durch das Grubenrevier.
Die Erze, die auf der württembergischen Seite gewonnen wurden, kamen in die
Schmelze in Vorder Lehengericht, wo der sogenannte Schiltacher Hochofen
stand, die von der fürstenbergischen Seite wurden Vor Langenbach, später
in Hausach geschmolzen. Beide Orte tragen heute noch die Gewannamen „Auf
der Schmelze".

Christoph Brüstle konnte in dem weitläufigen Revier nur Nachlese-
und Stoppelarbeiten betreiben, von einem regelmäßigen Bergbau war keine Rede.
Nun war der Bergmann gestorben, und Christian Kindler von Schiltach,
ebenfalls ein Bergmann, wollte in seine Fußstapfen treten und den Betrieb fortsetzen
. Auch der Wolfacher Bürger Emil Krausbeck hatte Interesse an
dem Bergbau auf dem Hohberg und gab um einen Schurfschein ein, der ihm am
28. März 1844 auch verliehen wurde.

Kindler richtete am 21. November 1846 an das Bezirksamt Hornberg ein
Gesuch, in welchem er darum nachsuchte, da Brüstle verstorben war, ihm dessen
Schurfrechte auf dem Hohberg zu übertragen und einen Schurfschein auf seinen
Namen auszustellen. Sein Gesuch wurde befürwortend von dem Schiltacher
Bürgermeister Dorner und den Bürgern Johann Bühler, Adam Heinzmann und
Johannes Schmalz unterzeichnet.

Dem Gesuch wurde stattgegeben. Der Schurfschein, am 19. Januar 1847 ausgestellt
, berechtigte den Christian Kindler und seine Leibeserben auf
dem Hohberg in zwei Fundgruben von 60 Lachter Länge (ca. 120 Meter) und
3>» Lachter Breite ins Liegende und Hangende vom alten Stollenloch aus gerechnet
auf Brauneisenstein (Roteisenerz) zu schürfen. Es war ihm freigestellt, das gewonnene
Erz nach eigenem Ermessen zu verwerten. Der Bergbau mußte aber
regelmäßig betrieben werden. Ein Zwanzigstel des Erlöses (Überschusses) war als
Bergsteuer zu entrichten.

Die Tätigkeit K i n d 1 e r s ist heute noch auf dem Hohberg nachzuweisen.
Das steile Eselswegle, auf dem die Beförderung der Erze hinab ins Tal
erfolgte, und das Hofgut, die Erzwäsche, am Westhang des Hohberges, erinnern
mit ihren Namen heute noch an den alten Eisenbergbau. Der Absatz der
Eisenerze war schwierig, denn die alten Hochöfen im Kinzigtal waren schon lange
erloschen. Deshalb konnte Kindler seinen Bergbau nicht, wie vorgeschrieben,
regelmäßig betreiben. Das Bezirksamt Wolf ach forderte ihn unterm 12. November
1858 auf, die Gruben entweder in regelmäßigem Bau zu halten oder aber den
Lehensbrief (Schurfschein) wieder zurückzugeben.

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