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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0183
Johann Peter Hebel, Kork und das Hanauerland

von Wilhelm G r ä ß 1 i n

Zuweilen begegnet man schriftlichen und mündlichen Andeutungen über die
Beziehungen unseres badischen Heimatdichters Johann Peter Hebel zu unserer
engeren Heimat, sonderlich zu Kork, die mitunter eine sehr fragliche Grundlage
haben und nur vom Hörensagen herrühren dürften. In zwei Heimatstuben, in
Odelshofen und Kehl, wurden ihm und seinem Gedenken bleibende Stätten errichtet
, wo sowohl Bilder des Dichters selbst als auch solche von Frauen und
Männern, die sich seiner Freundschaft rühmen durften, den Besucher ansprechen
und erfreuen wollen. Die nachfolgenden Zeilen jedoch wollen in der uns zu Gebote
stehenden Literatur nachspüren, welche Anlässe dazu führten, daß der Dichter
unsern Heimatboden betreten hat, insbesondere den von Kork und auch des
übrigen Hanauerlandes, und welche Persönlichkeiten ihn dazu veranlaßten.

Im Laufe dieser Abhandlung werden wir des öfteren einem Eberhard Fecht
begegnen, von welchem in Hebels Brief 47 an Gustave Fecht unterm 7. April 1800
erstmals die Rede ist. Wir machen damit die erste Bekanntschaft mit dem Bruder
der Gustave Fecht, Hebels Freundin, geboren am 3. Oktober 1774 in Eimeidingen
als Sohn des dortigen Pfarrers Martin Fecht, und der Karoline Magdalene,
geb. Kißling. Er besuchte 1783 bis 1789 das Pädagogium in Lörrach, wo Hebel
von 1783 bis 1791 als Lehrer (Präzeptoratsvikar) angestellt war. „Schon früh
zeigte der Knabe eine gewisse Unfügsamkeit des Charakters und eine nach
Ungebundenheit strebende Natur, bei hervorragenden geistigen Anlagen, und
Schwager (Tobias Günttert, Prorector am Pädagogium) und Hausfreund (Hebel),
hatten alle Mühe, ihn einigermaßen im Zaume zu halten." Von 1790 besuchte er
das Gymnasium in Karlsruhe und dann die Universitäten in Gießen und Marburg.
Nach seiner Tätigkeit auf verschiedenen Hofmeisterstellen geriet er unter das
österreichische Militär, wobei er gegen die Franzosen kämpfte, bis er in Nyon,
am Genfer See, an einem Institut als Lehrer eine Wirkungsstätte fand.

In diese Zeit fällt der oben erwähnte Brief Hebels an seine Freundin Gustave
mit folgender Stelle: „Eberhard hat mir bisher noch nicht wieder geschrieben.
Doch erwarte ich nun einen Brief von ihm, indem ich ihn wegen einer Tuckeley
(Streiche), die noch auf ihn herauszukommen scheint, um Auskunft befragt habe.
Doch betrifft es nichts, was seine Mutter in Verdrießlichkeit setzen, oder weitere
Aussprachen und Zumuthungen an sie veranlassen könnte." (Der Vater war schon
1779 verstorben.) Damit finden wir den ersten Anhaltspunkt von einer brieflichen
Verbindung zwischen Hebel und Eberhard Fecht.

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