Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 307
(PDF, 62 MB)
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Buchbesprechungen

Zur Geschichte der Universität Freiburg i. Br. Ernst Theodor Nauck zum 70. Geburtstag
. Herausgegeben von Johannes Vincke. 33. Heft der Beiträge zur Freiburger Wissenschafts
- und Universitätsgeschichte; Freiburg i. Br. 1966, Verlag Eberhard Albert, Universitätsbuchhandlung
. Kart. 26.50 DM.

Die hierin vereinigten Beiträge führen den Leser durch die Geschichte der Freiburger
Universität von ihrer Frühzeit bis zur Gegenwart in lebensvollen Einzelbildern. Aber sie
weisen überall weit darüber hinaus und erhellen die jeweiligen Zeitverhältnisse oft überraschend
anschaulich. Der stattliche Band ist ein festlicher Gruß zum 70. Geburtstag des
Medizinprofessors Dr. E. Th. Nauck. Der Herausgeber Prof. Dr. Johannes Vincke selbst
sammelte dessen weit verstreute Veröffentlichungen in einer dankenswerten Bibliographie
des Jubilars. Sie läßt gut erkennen, auf welchen Spezialgebieten seine Forschungen eine
wesentliche Bereicherung und Vertiefung gebracht haben und wie er Leben und Werk bedeutender
Mediziner biographisch gestaltet hat.

Von F. Schaub folgt eine aufschlußreiche Studie über den Gemeinen Pfennig von 1497,
eine der ältesten allgemeinen Reichssteuern zur Zeit des Kaisers Maximilian I.

Hubert Knaupp steuert den interessanten Aufsatz über Jodocus Lorichius (1540—1612)
und die Reformversuche der Universität Freiburg bei mit seinem Lebenslauf, seinen
Bestrebungen um die innere Erneuerung der Universität, einer Aufgabe, die im Fortschreiten
der Zeit immer von neuem gestellt und die gerade in unseren Tagen wiederum
heftig diskutiert wird. Eine zentrale Stellung in solchen Bestrebungen nahmen — man ist
erstaunt über die Parallelität zu unserer Gegenwart — die Studienstiftungen ein, die
vielen Studenten das Studium erst ermöglichten und die Lorichius weiter gefördert hat.
Auch hier folgt die Liste seiner Werke.

Theodor Kurrus, der über die Wirksamkeit der Jesuiten an der Universität Freiburg
ein zusammenfassendes Werk geschrieben hat, bringt hier eine medizinische Hausbibliothek
der Barockzeit und die medizinische Literatur in der Bibliothek des Jesuitenkollegiums
in Freiburg i. Br. (1620—1773), sowie einen weiteren Beitrag: Zur Einführung der
Experimentalphysik durch die Jesuiten an der Universität Freiburg.

Der früher viel genannte Strafrechtslehrer Johann Michael Franz Birnbaum
(1792—1877) erfährt durch Eva-Maria Lohse eine überraschend lebendige, Anteil erweckende
Würdigung seines Lebens und Arbeitens. Sein Wirken fiel in die Zeit der
Romantik bis in die Tage des neuen Deutschen Reiches und zeigt, wie in diesem halben
Jahrhundert die Grundlagen des Strafrechts sich unter den Zeitströmungen abwandelten
und welche Verdienste Birnbaum dabei zufallen. Sie liegen auf dem Gebiet der Strafrechtsgeschichte
, der Rechtsvergleichung (mit außerdeutschem Recht) und der Strafrechtsdogmatik
. Gerade in diesem Gebiet hat er die Grundfragen der Strafrechtslehre neu
durchdacht und als bleibendes Verdienst den Begriff des Rechtsgutes als unverzichtbares
Fundament der Strafrechtsdogmatik als erster entwickelt. Auch der materielle Verbrechensbegriff
wurde von Birnbaum entscheidend gefördert, und endlich bemühte er sich um
weitere Klärung des Tatbestandsbegriffes. Auch diese gut informierende Abhandlung
schließt mit dem Verzeichnis der Schriften Birnbaums.

Auf eine weit in den spanischen Sprachraum strahlende Tätigkeit der Freiburger Uni
weist das Jubiläumsgedicht (auf das 500jährige Bestehen der Uni 1967) von Alfonso
Ortega vordeutend hin.

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