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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 356
(PDF, 74 MB)
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Buchbesprechungen

Bildband Kehl im Hanauerland, Aufnahmen von Peter Thomann, Text von Wilhelm
Mechler, Dreisprachige Ausgabe. Jan Thorbecke Verlag Konstanz und Stuttgart.

Dieser 1966 erschienene Bildband ist eine willkommene Ergänzung des Bildbandes „Die
Ortenau". In seinem Vorwort weist Bürgermeister Dr. Müller auf das schwere Schicksal
Kehls im Lauf der Jahrhunderte und die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung in den
letzten Jahren hin. Der Verfasser der einführenden und mit historischen Bildern illustrierten
Abhandlung, die den treffenden Titel „Bewegte Geschichte einer Grenzstadt" trägt
und in gekürzter Form in die französische und englische Sprache übersetzt wurde, ist
unser 2. Vorsitzender, Stud.-Direktor Wilh. Mechler.

Mit großer Sachkenntnis und in lebendiger Sprache schildert er, wie der ungebändigte
Rheinstrom und die harten Kriegsschicksale Kehls Entwicklung viele Jahrhunderte lang
gehemmt haben und wie die früher umkämpfte Stadt im Rahmen der jüngsten politischen
Entwicklung ein Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich und den anderen westeuropäischen
Staaten geworden ist. Schwerpunkte der ansprechenden Darstellung sind die
Rheinfähren, die „lange Bruck 1388", Bändigung des Stromes durch Tulla und Schiffbar-
machung, Wiederaufbau der Stadt nach den Plänen von Tulla und Weinbrenner, Bau der
Eisenbahnbrücke 1861, Umwandlung des Umschlaghafens in einen Industriehafen, wie
Kehl 1881 Verwaltungsmittelpunkt des Hanauerlandes wurde, die Vereinigung von Kehl-
Stadt und -Dorf 1910.

Nicht weniger fesselnd ist das anschließende Kapitel „Das Hanauerland", in dem über
die geologischen Verhältnisse, das Landschaftsbild und die wirtschaftliche Entwicklung
dieses Landstrichs sowie über die Geschichte der zweigeteilten Herrschaft Hanau-Lichtenberg
links und rechts des Rheins und die engen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen
Beziehungen berichtet wird.

Durch diese Einführung vorbereitet, betrachtet der Leser mit Freude die prachtvollen
Bilder, gegen 50 an der Zahl. Der Bildband ist eine außerordentlich wertvolle Bereicherung
unserer Heimatliteratur. Dr. Kähni

Glatz, ein Schwarzwälder Geschlecht durch vier Jahrhunderte, von August Glatz. Im
Selbstverlag des Verfassers. Druck: Lahrer Anzeiger, Lahr/Schw.

Wer einmal seine nächsten Vorfahren zusammenstellen wollte, der weiß, mit wieviel
Mühen und Schwierigkeiten dies verbunden ist. Daher ist es nicht verwunderlich, daß der
Verfasser sehr viele Jahre sich bemühte, die Namen und Lebensumstände von 13 aufeinanderfolgenden
Generationen in möglichster Vollständigkeit zusammen zu bekommen.
Er kam auf den ersten Vorfahren im Jahre 1576 in dem ältesten Taufbuch der Pfarrei
Villingen. Von da aus folgte er allen Verzweigungen bis zu den gegenwärtig noch
lebenden Generationen und kam auf etwa 600 Glatz-Namen in ununterbrochener Folge,
mit denen er auch die komplette Sippentafel aufstellen konnte. Interessanterweise ist das
Ganze keine bloße Aufzählung von Namen und deren genealogischer Abfolge, sondern
August Glatz gab auch eine Namensdeutung, eine Vorgeschichte zum Geschlecht. Er erzählt,
wie das Geschlecht in bestimmten Gebieten des Schwarzwaldes heimisch war und blieb
und wie sich von da aus seit etwa 1750 eine unerwartet weite Streuung ergab, nicht nur
in ganz Deutschland, sondern darüber hinaus in Nachbarländer und nach Amerika. Die
zahlreichen, ausführlicheren Lebens- und Berufsschicksale aus fast allen Generationen vermitteln
anschauliche orts-, zeit- und familiengeschichtliche sowie soziologische Erkenntnisse
und Zusammenhänge, die den Leser aufs höchste fesseln. Darunter befindet sich
überraschenderweise auch ein bedeutender Landeshistoriker. Etwa 50 Bilder illustrieren
den Text wohltuend. Nur ein gewandter Heimatforscher wie August Glatz, der mit den
Hilfsmitteln und den helfenden Stellen usw. vertraut ist, konnte ein Familienbuch von
solcher Vielseitigkeit gestalten, das ein zuvor ungeahntes Sippenbewußtsein aufkeimen läßt.

Dr. Hitzfeld

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