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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0048
Die Stahlbeton-Rheinbriicke unserer Zeit mit nur einem Pfeiler im Strombett und einer Höhe, daß die
Rheinschiffe' bequem darunter durchfahren können.

Als am 15. April 1945 - etwa drei Wochen vor dem Waffenstillstand - französische
Truppen die menschenleere Stadt besetzten, waren 6% von Kehl zerstört,
beim letzten Termin der Freigabe (8. April 1953) betrugen die Beschädigungen
ein Vielfaches dieser Zahl. Von den 1740 Wohngebäuden waren 501 total zerstört
und 313 mehr oder weniger stark beschädigt. Das gleiche Bild bot sich im Tiefbau:
Kanalisation, Wasserversorgung, die Straßen und die elektrischen Leitungen
waren entweder beschädigt, abgenutzt oder überholungsbedürftig. Durch Vernichtung
des Gaskessels und Teilzerstörung des Netzes war die Gasversorgung
ganz ausgefallen.

Während die anderen deutschen Städte bald nach 1945 mit der Enttrümmerung
und 1948 mit dem Aufbau beginnen konnten, wurde den Kehlern erst nach der
Wiederbesiedlung (1949-1953) der Wiederaufbau ermöglicht. Die als „Spätheimkehrer
" bezeichnete Stadt verfügte zunächst über keinerlei Einnahmequellen
, diese konnten erst mühselig mit der Rückkehr der Bewohner geschaffen
werden. In Berücksichtigung dieser außergewöhnlichen Lage haben Bund und
Land jahrelang umfangreiche Hilfe gewährt. ,

Der Wiederaufbau - zugleich städtebauliche Neuordnung - begann 1950 unter
schwierigen Verhältnissen und mußte sich in den ersten drei Jahren vorwiegend
auf Instandsetzungsarbeiten beschränken, da die Freigabe - meist in kleinen
Häusergruppen - zunächst nur Teildispositionen erlaubte und da Richtung und
Größe der Freigaben nicht von deutscher Seite bestimmt werden konnten.
Gefördert durch die wieder eingerichtete Stadtverwaltung, ermöglichten die
zurückkehrenden Baufirmen und Handwerker die Instandsetzung des noch
vorhandenen Wohnbestandes.

Im „Raumordnungsplan Kehl" wurden staatlicherseits die Grundlagen für
die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung gelegt. Das Wiederaufbauprogramm
gliederte sich in die beiden Teile: Wiederaufbau der kommunalen

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