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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0064
Mädchen-Realschule kam in den dafür hergerichteten Flügel des Palais Hamilton,
die Städt. Sammlungen in den Eingangsbau vom Neuen Schloß und endlich
eröffnete man am 1. April dieses Jahres wieder die Spielbank. Auf Anordnung
der Besatzungsmacht und deren Anforderungen war es notwendig, ein neues
Bauamt zu eröffnen, mit Baurat Aurich an dessen Spitze. Er führte die Bauten
aus, die für die starke französische Garnison gebraucht wurden. Untergebracht
werden mußten Zivilisten, französische Offiziere, auch französische Unteroffiziere,
alle mit Familien, und schließlich die Soldaten. Es entstanden ganze Stadtteile,
sowohl rechts der Oos, vor allem aber links von ihr.

Für den flüchtig durchgehenden Kenner der alten Landschaft sieht es so aus,
als ob in Baden-Baden und Oos die Bebauung restlos geschlossen worden wäre.
Die Aufgaben dieses Sonderbauamts sind noch nicht beendet, es wurde als Staatliches
Hochbauamt II unter Baudirektor Aurich endgültig eingerichtet. Aus den
Planungen über die ausgeführten Bauten ist zu erkennen, daß eine respektable
französische Stadt entstand, in der es an nichts fehlt. Angefangen vom Sitz des
Generals über die Verwaltungsgebäude zu den Kasernen. Es gibt ein Unteroffiziershotel
, ein solches für Offiziere, die nötigen Schulen bis hinauf zum Lyzeum
und Technikum, eine große Anzahl von Wohngebäuden für die Familien, kurzum
zwischen Baden-Baden und Baden-Oos entstand auf der linken Seite ein französisches
Baden-Baden. Da aber ohne Versorgung mit Wasser, Gas, Strom, die
Ableitung von Abwässern und Beseitigung der Abfallstoffe und Anlage von
befestigten Straßen, deren Beleuchtung, Telefonanschlüssen und Verkehrseinrichtungen
an ein wirkliches Wohnen nicht zu denken ist, war das Bauamt der
Stadt voller Arbeit und Sorgen.

So kam schließlich unter Verantwortung des heutigen Städt. Baudirektors
Dr. Ing. Straub im Jahre 1953 der Generalbebauungsplan an die Öffentlichkeit.
Das Klärwerk, neu errichtet, war bereits 1952 in Betrieb genommen. Das Forsteinrichtungswerk
, für die Zeit vom 1. Oktober 1949 bis 30. September 1958
festgelegt, lief bereits. 80 Einfachwohnungen im Bruch konnten bezogen werden.
Das alte Staatliche Landesbad wurde zu einem modernen Rheumakrankenhaus
durch das Staatliche Hochbauamt unter Oberbaurat Weber erweitert, die Röntgenabteilung
des Städt. Krankenhauses auf den modernsten Stand gebracht. Die
Kunsthalle wurde von der Besatzungsmacht freigegeben, dem Roten Kreuz für
das Josefinen-Entbindungsheim von der Stadt ein Darlehen genehmigt.

Eine groß ins Auge fallende Leistung war das weiträumige, in jeder Beziehung
gelöste Schwimmstadion, das Hardbergbad, das 1952 eingeweiht werden konnte.
Die Versorgung mit Wasser stellte immer wieder Ansprüche. Deshalb mußte die
verstärkte Belieferung mit Wasser vom Grundwasserwerk aus durchgeführt
werden. Und nun die andere größere Sorge des Städt. Tiefbauamts: das Verkehrsproblem
. Der Ausbau des Augustaplatzes mit seinem Obusbahnhof wurde
genehmigt und in Angrift genommen.

Es bleibt das unbestrittene und unvergeßliche Verdienst des Oberbürgermeisters
Dr. Schlapper, im November 1955 die Fahrt nach Paris gemacht zu haben und
mit der Zusicherung zurückzukommen, daß Baden-Baden von jetzt an als erste

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