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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0146
rellskizzen von Carl Sandrias; ein Ölgemälde: die Stadt Haslach 1688 mit der
doppelten Ummauerung, den Tortürmen und dem Befestigungsturm (eine Kopie
vom Jahre 1896 von Maler Rudolf Thoma in Haslach nach dem Original im
Fürstl. Fürstenbergischen Schloß in Heiligenberg); Portraits früherer Bürgermeister
von Haslach von der Hand Carl Sandhasens; eine alte Karte des Fürstl. Fürstenbergischen
Gebiets Kinzigtal, dazwischen handwerkliche und kulturell bemerkenswerte
Dinge; unter anderem Kleienkotzer aus vor- und nachchristlicher Zeit;
die „Geldkatzen"-Lederschläuche, in die die Bauern ihr Bargeld füllten und es
sich um den Leib gürteten; ein geschnitzter Faßriegel, einen Fisch darstellend;
einen Küferzirkel, Ofenkacheln mit einem Model für eine Renaissance-Schmuckkachel
, Druckmodel für die handwerkliche Stoffdruckerei; schöne schmiedeeiserne
Grabkreuze u. a. mehr. Anfang und Ende dieses Ganges ziert je eine hölzerne
Plastik; einerseits ein holzgeschnitzter St. Sebastian, andererseits ein St. Michael,
als Drachentöter in barocker Auffassung als deutscher Ritter dargestellt. Auf einem
Gestell steht ein schönes gotisches Kapital aus der Kapelle in der Heidburg, die
zum fürstenbergischen Besitz gehörte.

Mit einbezogen in die Besichtigung des Museums und selbst ein kleines Museum
sind die Klosterkirche und die Loretto-Kapelle. Die drei Altäre in der Klosterkirche
sowie die Kanzel sind in bäuerlichem Barock gehalten. Das wertvolle Hauptaltarbild
, eine Aufnahme Mariens in den Himmel, stammt von Matthäus Gun-
delach, Hofmaler Kaiser Rudolfs II. in Wien. Dieses Bild hat seine eigene Geschichte
. Der Stifter dieses Klosters, Graf Christoph IL, war Hofmarschall am
Kaiserhof in Wien; er beauftragte den Matthäus Gundelach, das Bild zu malen.
Es war fertiggestellt, und der Fürst wollte es selbst nach Haslach überbringen; da
ließ der Kaiser zum Abschied seines Hofmarschalls ein Turnier abhalten, bei dem
Christoph II. tödlich verunglückte. Der Maler malte nun Christoph nachträglich
auf das Altarbild. Es ist dies die schwarzbärtige Rittergestalt, die vor dem leeren
Sarkophag in der unteren Mitte des Bildes kniet. Die Haslacher nennen ihn den
„Schwarzen Mann" zum Unterschied vom „Steinernen Mann", dem Grabmonument
des Grafen Götz von Fürstenberg in der Stadtkirche. Es ist eines der interessantesten
Grabdenkmäler des Frühmittelalters und wird dem Meister Wölfelin
von Straßburg zugeschrieben. Der rechte Seitenaltar zeigt das Martyrium des
ersten Kapuzinermönchs Fidelis von Sigmaringen aus der Hand des Freskenmalers
Jos. Ignaz Wegscheider aus Riedlingen a. D. Das linke Altarbild zeigt uns
den Tod des hl. Josef und ist von Johann Georg Hildebrand 1719 aus Wolfach
gemalt. Auf diesem Altar steht ein schönes Vesperbild, etwa aus der Mitte des
18. Jahrhunderts, „Maria im Leid" genannt. An der südlichen Seitenwand befindet
sich das interessante, stilistisch hervorragende Epitaph, von dem Bildhauer
Kaspar Dober aus Haslach gefertigt. Es nennt die Namen der drei Fürsten, die in
der Krypta unter dem Chor ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Es sind dies:
Graf Friedrich Rudolf, gestorben 1655; Maximilian Franz, gestorben 1681, und
Prosper Ferdinand, gefallen in der Schlacht bei Landau. Es ist eine große schwarze
Holztafel in Barockrahmen, die dem Werk Friedrich Rudolfs gewidmet ist, eine
kleinere Tafel steht auf dem Postament der andern Tafel und ist dem Sohne

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