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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0153
Räume her- und einzurichten und, nachdem es soweit war, das Museum durch unermüdliches
Sammeln in Stadt und Tal planmäßig zu erweitern.

Am Sonntag, dem 7. August 1960, konnte das „Neue Museum im Storchenturm"
eröffnet werden; es hat im ersten Jahrzehnt seines Bestehens zahlreiche Einheimische
und Gäste, darunter auch viele Schüler, auf die überlieferten Werte der
Heimat hingewiesen. Und gar oft glauben wir Zeller unten im Städtle, ihr Ergriffensein
zu spüren, wenn das Glöcklein erklingt und uns kündet: Jetzt sind
wieder Museumsbesucher bis unters Dach des Storchenturms vorgedrungen und
läuten von dort oben ihr Erlebnis in die Welt zu ihren Füßen hinab . . .

Das Ritterhausmuseum der Stadt
Offen bürg

von Otto Kähni

Das Museumsgebäude steht in der Ritterstraße, mitten in der Stadt. In der
Liste der Denkmalobjekte des Kreises Offenburg wird es als „eines der bedeutendsten
und schönsten Gebäude der Stadt" bezeichnet. Die Straße, deren leichten
Biegung die Gebäudefront folgt, trug bis 1824 den Namen „Hundsgasse". Diese
Bezeichnung dürfte im Zusammenhang stehen mit dem mittelhochdeutschen Wort
„huntdinc" (Centgericht). In dieser Hundsgasse kaufte der Reichsschultheiß Franz
Georg von Rieneker, der 1756—1800 an der Spitze der Reichsstadt Offenburg
stand, im Jahre 1775 „ein Haus mit Höfel und Stallung" und ließ durch den
Offenburger Baumeister Mathias Fuchs für sich ein Herrschaftshaus bauen. Der
lange zweistöckige Bau mit seinen 17 Fensterachsen trägt klassizistische Formen
und ist durch einen dreistöckigen Mittelrisalit gegliedert, der durch einen Dreieckgiebel
abgeschlossen ist. Der in die Hofecke eingebaute Turm mit einer Wendeltreppe
aus rotem Sandstein, die in schöner Schwingung zum Dachgeschoß hinaufführt
, stammt noch aus dem 17. Jahrhundert. Nach Rienekers Tod verkaufte dessen
Sohn, Major Georg Freiherr von Rieneker, im Namen der Erben das Haus an den
Grafen von Nostiz. Der Verkauf an einen Adeligen wurde damit begründet, ja
gewissermaßen entschuldigt, daß sich „ein bürgerliches Gewerbe führender Liebhaber
wegen des großen Werthes nie zeigen" würde.

Gegen Ende des Jahres 1803 zog das Direktorium der Ortenauer Reichsritterschaft
, das bis dahin seinen Sitz in Kehl hatte, in das Gebäude ein. In dieser Korporation
hatte sich der reichsunmittelbare niedere Adel der Ortenau zusammengeschlossen
. Heute noch sind freiherrliche Familien wie von Franckenstein, von
Röder, von Neveu und von Schauenburg in unserer Heimat begütert. Die ritter-

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