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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0171
hl. Theresia und St. Landolin, der in der Hand das Modell der Kirche von Etten-
heimmünster hält. Aus der spätgotischen Zeit stammen zwei Holzplastiken, eine
Madonna und eine Pieta. Der Sakristeischrank stand früher in der St.-Andreas-
Kapelle. Das Gemälde über dem Ausgang zum Flur stellt die Trinität dar. Wertvolle
Kunstwerke sind die beiden Kruzifixe aus dem 15. und 18. Jahrhundert. Das
große Gemälde „St. Johann Nepomuk" konnte Cosmas Damian Asam zugeschrieben
werden.

Ihren Abschluß findet die heimatkundliche Abteilung in drei Räumen des Westflügels
im 3. Stock. Im ersten Raum ist eine Spinn- und Webstube eingerichtet. Die
gesammelten Geräte erzählen von der mühevollen Arbeit des Spinnens und Webens
und versinnbildlichen den Arbeitsgang: Hanfbrechen, Hanfhechel, Spinnräder,
Haspel und Webstuhl. Die Spanleuchter und die geschnitzten und bemalten
Kunkeln, auf denen die Spinnrocken saßen, führen uns in die Zeit der Kunkelstuben
und Lichtgänge. Eine besondere Hausarbeit war auch das Färben und Bedrucken
des Gewebes. Eine reiche Sammlung von Druckzeugmodeln, z. T. holzgeschnitzten
, gibt uns eine Vorstellung von dieser Arbeit. Im zweiten Zimmer
stehen alte Bauernmöbel: eine buntbemalte Himmelbettstatt, zwei Kinderwiegen
und Bauernstühle mit einfach geschnitzten Lehnen. Die Wände dieser beiden
Zimmer sind mit Gemäldedrucken geschmückt, auf denen Hansjakobs Erzählung
„Der Vogt auf Mühlstein" dargestellt ist. Im dritten Zimmer sind alte bäuerliche
Geräte aufgestellt: ein Strohstuhl, eine alte Wannmühle, ein Kleienkotzer aus einer
kleinen Hofmühle, verzierte Faßriegel, Salmfanggeräte und ein Goldwaschgerät aus
Altenheim. Hingewiesen sei noch auf das Modell der Kelter aus dem Jahre 1772,
die im Käfersberger Trotthaus steht.

Die Münzensammlung

Die Sammlung umfaßt etwa 450 Münzen aus dem In- und Ausland sowie über
350 Geldscheine aus dem badischen Raum und bietet einen Überblick über die
Geschichte des Geldwesens. Die deutschen Münzen zeigen die Entwicklung in den
einzelnen Ländern bis zur Vereinheitlichung des deutschen Münzwesens bzw. zur
Einführung der Mark 1874. Den breitesten Raum nehmen die badischen Münzen
ein. Einige wenige stammen aus dem 18., die meisten aus dem 19. Jahrhundert.
Sitz der badischen Münzstätte war 1802—1826 Mannheim, seit 1826 Karlsruhe.
Die Großherzöge Ludwig, Leopold und Friedrich I. beherrschen das Münzbild.
Erwähnenswert sind die Kronentaler 1829—1836 und eine Gedenkmünze, die
Großherzog Leopold seinem Vater Carl Friedrich gewidmet hat.

Unter den württembergischen und bayrischen Münzen sind besonders die Heller
aus Schwäbisch Hall sowie Dillingen und Donauwörth aus dem 14. und 15. Jahrhundert
zu beachten. Es folgen Preußen, Sachsen, Hessen, Hannover, Bremen und
Schleswig.

Die Sammlung der ausländischen Münzen beginnt mit Österreich. Die älteste
stammt aus dem Jahre 1649. Die vorderösterreichischen Kreuzer aus den Jahren
1794 und 1804 dürften auch in der vorderösterreichischen Landvogtei Ortenau im

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