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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0192
Erhebungen der Niederterrasse gefunden wurden. Die Jungsteinzeit ist durch
Steinbeilfunde stärker in unserm Museum vertreten. Der älteste neolithische Fund
ist neben Absplissen aus Feuerstein ein Walzenbeil aus Granit und ein Reibstein
mit Läufer für Getreidequetschungen aus demselben Material. Die Fundstelle ist
nördlich Neumühl. Echte Steinbeile mit Bohrlöchern zur Aufnahme eines Schaftes
wurden fast in jedem Ort des Kehler Bezirkes und den dazugehörenden Kieswerken
gefunden. Bearbeitete Feuersteinklingen, z. T. auch aus rotem Jaspis, sind
zahlreich aus dieser Periode vorhanden.

Die Hügelgräber-Bronzezeit 1800—1200 v.Chr. ist bisher nur mit dem Fund
eines schweren Bronze-Absatzbeiles aus dem Kieswerk Auenheim im Hanauer-
Museum vertreten. Die nachfolgende Urnenfelderzeit 1200—800 v. Chr. glänzt
mit dem Paradefund eines sehr seltenen Griffzungenschwertes aus Freistett und
zweier Gewandnadeln aus Altenheim und Diersheim.

Die ältere Eisenzeit (Hallstatt 800—450 v. Chr.) ist bisher nur mit Tonscherben
aus dem Räume Helmlingen—Diersheim, die nicht ausstellungswürdig sind, zutage
getreten. Dagegen ist 1967 in Bodersweier, hart an der Landstraße nach Kehl, aber
noch auf dem Hochgestade, beim Hausbau ein Frauengrab der jüngeren Eisenzeit
(Latene 450 v. Chr. — 50 n. Chr.) angeschnitten worden. Es wurden neben bronzenen
Arm- und Fußringen vor allem ein herrlich verzierter Scheibenhaisring aus
Bronze, sehr selten und einmalig in dieser Gegend, geborgen. Dieses Grab und
ein Bronzefibelfund aus Diersheim sowie vorrömische Scherben bei Helmlingen
sind die ersten sichtbaren Spuren, die die Kelten uns hinterlassen haben. Wahrscheinlich
stammt auch die Anlage des Weges von Bodersweier nach Kehl und
weiter nach Straßburg (heutige B 36) aus dieser Zeit.

Im Räume 1 auf der linken Seite ist eine farbige Zeittafel der Epochen Mittlere
Steinzeit bis Ende der Alamannischen Zeit verglichen mit den hohen Kulturen der
Mittelmeerländer angebracht.

Die römische Periode 50—260 n. Chr. (Raum 2, rechte Vitrine) weist in unserem
Gebiet die reichhaltigsten Funde auf.
Der Gigantenreiter von Lichtenau-Benshurst und
der Viergötterstein vom Kirchhof Eckartsweier sowie

der Merkurkopf im Willstätter Wald an der Straße Eckartsweier—Hesselhurst
sind die spektakulärsten Funde, die vor dem ersten Weltkrieg getätigt wurden.
Nach dem zweiten Weltkrieg konnten römische Siedlungen mit Bestimmtheit
nördlich Neumühl, östlich Helmlingen, im Ortsetter Auenheim und südlich Lichtenau
nachgewiesen werden. Ältere römische Fundstellen sind bei Sand (Münzen)
und Diersheim (Brandgräberfeld der Triboker innerhalb der römischen Occu-
pationszone). Auch die Gegend um Kehl brachte einige römische Terra, Sigillata-
Scherben vor allem im Gewann Hochstein ans Tageslicht. Die berühmten Funde
aus dem Gräberfeld der Triboker befinden sich wohlbehalten im Museum für
Ur- und Frühgeschichte im Karlsruher Schloß.

Die alamannische Zeit beginnt mit der Überwindung des Limes (260 bis
800 n. Chr.). Ein Grabfund aus dem 6. Jahrhundert von Urloffen (Vitrine 3). Ein

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