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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0251
gesellschaft der Schlegler, zu denen auch die Geroldsecker zählten, Krieg führte,
besetzten letztere mit einem starken, bewaffneten Haufen die Schenkenburg. Zu
einem Kampf kam es aber hier nicht. Nach dem Waffenstillstand und dem bald
darauf erfolgten Frieden im Jahre 1396 kehrte wieder Ruhe auf der Burg ein.

Auch Herzog Reinold (IV.) von Urslingen und seine Frau Anna von Osenberg,
ihre Mutter war Agnes, die Schwester Walters von Hohengeroldseck, erhoben
Anspruch auf Rechte an der Burg Schenkenzell. Durch einen Vertrag vom 13. Juli
1404 wollten sie aber auf diese verzichten, wenn Walter ihnen 600 Gulden in zwei
Zielen ausbezahlen würde.

Nach dem Tode Walters V., er wurde in Wolfach begraben, teilten seine Söhne
mehrmals den ererbten Besitz. In der Teilung vom Jahre 1439 erhielt Junker
Hans die Herrschaften Schenkenzell, Loßburg, Romberg, die Kastenvogtei zu Wit-
tichen u. a. Im Jahre 1451 war Hans tot. Er war in 2. Ehe verheiratet mit Anna
von Zimmern. Deren Stiefvater, Hans von Rechberg, schloß im April 1451 mit
Georg (Jörg, Domher zu Straßburg) und Diepold von Hohengeroldseck einen
Vertrag. Nach diesem „wird ihnen Schenckenzell das Schloß und was darin Hansen
sei. von Geroldseck gewesen ist von Pferden, Harnisch, Büchsen, Pulver, Armbrust
, Pfeilen und dergleichen eingeräumt werden".

Die letzte hohengeroldseckische Erbteilung, in welcher Burg und Herrschaft Schenkenzell
eine Rolle spielten, erfolgte am 5. Juli 1470. Die Brüder Diepold (IL), Gangolf und
Walter teilten den geerbten Besitz. Gangolf und Walter erhielten gemeinsam „das hinter
Huß zu Geroltzeck" (die heute hochragende Ruine), sie wollten dieses in gutem Bau und
Ehren halten und dort ihre Hofhaltung haben. Gangolf bekam die Herrschaften Schenkenzell
und Romberg mit aller Zugehörde und das Lösungsrecht der damals verpfändeten
Herrschaft Loßburg, die Kastenvogtei zu Wittichen, Anteil an der Ruine Schwanau u. a. m.
Er war damals noch ledig. Durch die Vermittlung des Grafen Heinrich von Fürstenberg
erfolgte am 15. März 1481 die Heiratsabrede zwischen Gangolf, den er seinen lieben
Vetter nannte, und der Tochter seines Oheims Hug Graf von Montfort, „Frau Küngod"
(Kunigunde), Gräfin von Montfort und Rotenfels.

Die Hochzeit fand im April 1481 statt. Am 28. April verwies Gangolf seine Gemahlin
auf 5000 Gulden, nämlich 2000 Gulden, die ihr Vater Hug ihr als Heimsteuer gegeben
hatte, 2000 Gulden Widerlegung und 1000 Gulden Morgengabe, wofür Güter im Elsaß
und die Herrschaft Schenkenzell als Pfand gesetzt wurden. Hierfür stellte er mehrere
Bürgen, darunter den Grafen Konrad von Fürstenberg. Mitsiegler war sein Bruder Diepold
(II.) von Hohengeroldseck.

Trotzdem dieser über große Einkünfte aus Allodien und Lehen verfügte, wurde er ein
berüchtigter Raubritter, überfiel Kaufmannszüge und zog sich dadurch den Unmut der
Städte zu. Die Straßburger belagerten 1473 die Burg Hohengeroldseck, ohne sie einnehmen
zu können. Als im Jahre 1486 Diepold noch mit dem Pfalzgrafen Philipp in
Streit geriet, war sein Schicksal besiegelt. Aus seinen Stammlanden vertrieben, starb er
im Jahre 1499.

Obwohl Gangolf sich aus den Händeln seines Bruders herausgehalten hatte, bekam er
den Niedergang seines Geschlechtes sehr stark zu spüren. Um die große Not zu lindern,
mußte er Stück um Stück seines Besitzes verkaufen. Es ist bekannt, daß er mit seiner
Frau und seinen zehn Kindern oft in größter Armut lebte. Am 22. April 1488 verkauften
er und seine Frau an den Vogt der Pflege Ortenberg Melchior von Schauenburg die
Herrschaft Romberg mit dem Vorbehalt des Wiedereinlösungsrechtes. Auf Betreiben des
Grafen Heinrich von Fürstenberg erfolgte diese Pfandeinlösung im Jahre 1489 und am
19. Februar 1490 kauften die Grafen Heinrich und Wolfgang von Fürstenberg die Herrschaft
Romberg um 1500 Gulden.

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