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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0262
Der Burgstall bei Schenken/eil; Schnitt und Grundriß.

Gezeichnet: H. Fautz

0 i 10 zo so fO m

Die von der Mauer umgebene Innenfläche ist nach Süden und Norden flach abgedacht
von einem durch die Mitte ziehenden niederen Rücken. Früher wurde sie
als Ackerland genutzt, heute ist sie Grasland. Der Grundstückseigentümer bestätigt
, daß hier nur eine dünne Humusschicht liegt und daß man beim Umgraben
des Landes schon in mäßiger Tiefe auf den gewachsenen Felsen stößt. Funde, die
in irgendeiner Beziehung zur einstigen Burg gestanden wären, wurden hier nicht
gemacht.

Daß die Burgstelle aus dem schmalen, gegen das Tal vorgeschobenen Felskopf
künstlich geschaffen wurde, ist unverkennbar. Dadurch entstand ringsum ein
ebener Absatz, auf dem heute von Osten, vom Wohnhaus her, ein Pfad und ein
Fahrweg zu dem im Westen vorgelagerten etwa 15 m breiten ebenen Vorplatz
führen. Ob hier einst ein zum Burgstalle gehöriges Wirtschaftsgebäude stand, ist
nicht belegbar. Auf diesen Platz hat der Besitzer des Burgstalles vor einigen Jahren
auf einer Terrasse an dem Südhang entlang einen zweiten Weg gebaut.

Nach den noch erhaltenen Resten zu schließen, stand hier einst ein runder, mehrgeschossiger
Turm. Von ihm aus konnte man die Talaue mit dem Dorfe Schenkenzell
und die von hier in die Täler führenden Straßen recht gut überschauen und
überwachen, weit besser als von der nahen Schenkenburg.

Der Burgstall, den eigentlichen Namen der Anlage kennen wir nicht, lag im
Gebiet der Herrschaft Schenkenzell. Er machte deren Schicksale mit, war, sofern
er damals schon bestand, zunächst zähringisch, dann hohenstaufisch, dann hohen-
geroldseckisch und schließlich fürstenbergisch. In irgendeiner Beziehung stand er
wohl zur Schenkenburg. Die Entfernung von derselben beträgt in der Luftlinie
nur 650 Meter. Zwischen beiden Burgen bestand eine sehr gute Sicht- und Signalverbindung
, ebenso auch zu dem 1,4 km entfernten Schlößle über dem Stockhof.
Auch zu der rund 2,5 km in der Lüftlinie im Südwesten liegenden Burg Schiltach
bestand direkte Sichtverbindung. Man kann den Burgstall somit als vorgeschobenen
Beobachtungsposten, als Signalpunkt für die Schenkenburg und die andern Burgen
im oberen Kinzigtal betrachten.

In Urkunden wird der Burgstall nur selten genannt, woraus zu schließen ist,

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