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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0277
So ist einmal der Name „Willenburg" zu beachten, der aus den Akten gewonnen
werden konnte und der genau den Ort bezeichnet, der im Volksmund als „Schlößle"
geläufig ist. Kann an der Identität beider örtlichkeiten nicht gezweifelt werden,
so ist hier der Burgnamen gefunden, wie er wenigstens im 15. und 16. Jahrhundert
noch in Gebrauch war. Ob er auch der ursprüngliche ist, kann nur vermutet werden
. Ein früher Beleg dieses Namens ist in einer Lütticher Urkunde des Jahres
1189 zu finden, wo ein „Engelbertus de Willenburgh" als Zeuge aufgeführt ist.
Der Umstände wegen kann dieser Adlige aber nichts mit unserer Willenburg zu
tun gehabt haben, sondern gehört nach Flandern3). Auch bei Iburg im Teutoburger
Wald gab es eine Willenburg, außerdem kommt der Burgname „Willenberg" vor4).

Sprachlich geht er auf den altdeutschen Personennamen „Wilja" zurück, der
mit „Willen" zusammenhängt und als Stamm noch in anderen Orts- und Flurnamen
steckt5). Diese Erklärung steht aber etwas isoliert und ist für weitere Erkenntnisse
wenig ergiebig. Man müßte einen sagenhaften Burgengründer namens
„Wilja" annehmen, der jedoch in der Luft hängen würde und in keine andere Beziehung
zu bringen wäre. Möglich erscheint eher, daß der Name der Burg von dem
des Berges übernommen wurde, der Schlößleberg also ursprünglich ein „Willenberg
" war. Bei der sprachlichen Verwandtschaft von Berg und Burg wurde die neu
erbaute Burg auf dem „Willenberg" einfach „Willenburg" genannt, ein Vorgang,
der auch anderswo nachzuweisen ist"). Es kann auch nicht ausgeschlossen werden,
daß neben dieser einfachen Namenkombination Berg — Burg noch ein eigentlicher,
abstrakter Burgname vorhanden war, der nach dem Abgang der Burg wieder dem

3) Ernst Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2, Teil 2, Nachdruck München 1967, Sp. 1330. Die
Urkunde ist gedruckt bei A. Miräus, Opera diplomatica et historica, Ed. II, Tom. 1, Bruxellis 1723,
S. 190 f.

4) Vgl. Curt Tillmann, Lexikon der deutschen Burgen und Schlösser, Bd. 2, Stuttgart 1959, Sp. 1224.

5) E. Förstemann, a. a. O., Sp. 1348 ff.

6) Beispiel: Hachberg-Hochburg im Breisgau.

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