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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0293
Hände übergegangen, während die Verwaltung der Besitzungen im Schiltach- und
Kinzigtal von den zentraler gelegenen Burgen Schilteck und Schiltach aus erfolgen
konnte, die in ihrer Spornlage auch den fortifikatorischen Fortschritten entsprachen
. Bei dieser Sachlage verlor die Willenburg ihre Existenzberechtigung,
das bedeutete, daß es wohl zu aufwendig war, sie auch noch zu besetzen und zu
unterhalten. Man gab sie einfach auf, vermutlich, nachdem Burg und Stadt
Schiltach in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bestanden. Damals wurde
auch eine Abgrenzung der neuen Herrschaft Schiltach gegen die Besitzungen der
Schenken von Schenkenzell notwendig. Die Grenze wurde eingedenk der Tatsache
, daß beide Herrschaften vormals eine Einheit waren, mitten durch ihren
einstigen Mittelpunkt, die Willenburg, gelegt. Damit war ihre vielleicht nur kurze
Zeit beendet, sie zerfiel und mit ihren Resten versank auch ihre Geschichte.

Burg und Stadt Schiltach

von Hermann Fautz

Die Lage

Der Schloßberg, auf dem einst die Burg Schiltach stand, liegt am Zusammenfluß
von Kinzig und Schiltach. Letztere, die Schilt-Ache, leitete ihren Namen von „skel,
seilt" (adh.), spalten, abtrennen ab. Sie ist die von der Kinzig abgetrennte Ache.
Von dem Fluß Schiltach entlehnten später der Ort und die Burg ihre Namen.

Schiltach entstand als Siedlung etwa um die Jahre 1000, 1100. Entscheidend
hierfür war die Weggabelung, die Abzweigung der später Rottweiler Straße genannten
Steigstraße von der Kinzigtalstraße. Der Ort ist älter als die Burg
Schiltach.

Durch das Kinzigtal führte von alters her eine wichtige Straße quer durch den
Schwarzwald. Sie verband die Lande am Oberrhein mit denen am oberen Neckar
und an der Donau. Erstmals hören wir von dieser Straße zur Zeit der Römerherrschaft
. Ernst Fabricius1) schreibt: „Gleich im Jahre 74, also noch während des
Krieges, ließ Cornelius Clemens eine Militärstraße von Straßburg aus über den
Rhein, durch das Kinzigtal und über den Schwarzwald hinweg bis nach der Donau
erbauen. . . Oberhalb Schiltachs erstieg die Straße die Wasserscheide. Auf der
Höhe, bei dem sogenannten Schänzle in der Nähe von Röthenberg, lag ein Heiligtum
der Abnoba, der Göttin des Schwarzwalds. . . Die Kinzigstraße ist kein gewöhnlicher
Verkehrsweg, sie ist eine Verbindung für den Truppenverkehr, so gut
wie unsere strategischen Bahnen."

1) Ernst Fabricius, Die Besitznahme Badens durch die Römer.

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