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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0315
Lage der Klingenburg siehe
Pfeil. Die Burbachfclsen vom
Herdweg (Hinterlehengericht)
aus gesehen.

vor stecken in der Stützmauer des vorbeiführenden Weges einige große Buckelquader
, und am westlichen Abhang liegt ein mächtiger, seltsam behauener Stein,
der vielleicht zu einem Türgewand gehörte. Soweit die sichtbaren Steine untersucht
werden konnten, sind es alles Buckelquader mit einem 3—6 cm breiten Randschlag
, die an ihrer oberen Fläche zum Teil zwei Zangenlöcher haben. Sie sitzen
sauber aufeinander, sind mit Kalkmörtel aufgeführt und mit Granitbruchsteinen
hintersetzt. Sie bildeten den äußeren Mantel eines Gebäudes oder Turmes, wie man
ihn aus solchen Buckelquadern oft an Burgen des Mittelalters findet.

Dieser Befund läßt es kaum zweifelhaft erscheinen, daß wir es beim „Schlößle"
auf den Burbachfelsen mit einer mittelalterlichen Anlage zu tun haben. Darauf
weisen vor allem die Bossenquader der Außenmauer hin, eine Mauertechnik, die
vorzugsweise ins 13. Jahrhundert gehört und die für den damaligen Burgenbau
kennzeichnend ist; ebenso sind die Zangenlöcher eine Erfindung dieses Jahrhunderts3
). Später ging man von der Verwendung von Buckelquadern wieder ab, so
daß wir unsere Anlage ganz grob in das 13. Jahrhundert datieren können.

Zwar könnte erst eine Grabung genauere Aufschlüsse erbringen — und unter
diesen Vorbehalt sind diese Ausführungen zu stellen —, aber die festgestellten
Mauerlängen von 6,8 m und 4 m (wobei hier noch 2—3 m nicht mehr sichtbare
Mauer dazuzurechnen sind) machen es wahrscheinlich, daß wir es hier mit den
Fundamenten eines quadratischen Turmes zu tun haben. Ein Haus oder ein großer
Wohnturm kommen weniger in Frage, dafür sind bei einer Mauerstärke von
mehr als 1 m die Längenmaße zu gering.

Von Seiten der schriftlichen Überlieferung kann dieser Befund noch ergänzt
werden. Im Schiltacher Lagerbuch von 1591 heißt es bei der Beschreibung der
Eigentumsgrenze des „Hinteren Hofes", daß diese „vom Burbach hinauf zu aim
alt Burgstadel, Clingenburg genannt", zog4). Damit kann nur unser Schlößle ge-

3) Hans-Martin Maurer, Bauformen der hochmittelalterlichen Adelsburg in Südwestdeutschland, in:
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 115 (1967), S. 75 ff.

4) H. Fautz, Mühlburg, a. a. O., S. 428, Anm. 1.

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