Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0322
Geschichtete Buntsandsteinfelsen auf dem Ruxenkopf. Bei oberflächlicher Betrachtung könnten sie Mauerwerk
vortäuschen, sie sind aber gewachsener Fels aus dem geröllfreien mittleren Buntsandstein.

Aufn.: H. Fautz

Steine, Mörtelspuren oder sonstige Reste, die auf ein altes Bauwerk hinweisen könnten,
sind jedoch nicht feststellbar. Dasselbe gilt auch für den benachbarten Bergkegel, den
Sannekopf (797,7 m).

Einst gehörte das Gebiet um St. Roman den Freiherren von Wolf ach. Um das Jahr 1300
kam es an die Herren von Hohengeroldseck und gehörte zu deren Herrschaft Romberg.
Diese wurde im Jahre 1490 an die Grafen Heinrich und Wolfgang von Fürstenberg verkauft
. Weder in hohengeroldseckischen noch in fürstenbergischen Urkunden wird eine
Burg Ruxenstein erwähnt.

Der Gedanke an eine solche Burg wird durch die hier umgehende Sage von der Nixe
Susanna wachgehalten und genährt. Am Fuße des Sannekopfes entspringt eine starke
Quelle mitten im Hochwald, der Sannebrunnen genannt. Das klare, kühle Wasser soll aus
einem unterirdischen See kommen, der im Innern des Sannekopfes liegt. Auf dessen Grund
sollen unermeßliche Schätze von Gold und Edelsteinen liegen.

In gewissen Nächten huschte einst eine gar liebliche Nixe aus dem Sannewald herab
zum Brunnen, der eine kleine Wasserstelle füllte, um in ihr zu baden. Auf dem nahen
Ruxenkopf hauste zu jener Zeit in seiner halbzerfallenen Burg der Ritter von Ruxenstein.
Er hatte die Nixe schon oft beobachtet und trachtete danach, sie bei Gelegenheit zu erhaschen
. Er glaubte durch sie in den Besitz des sagenhaften Schatzes zu gelangen, der auf
dem Grunde des Sannesees ruhte. Eines Nachts weilte Susanna wieder an dem Badebrunnen
. Der Ruxensteiner hielt sich in einem Gebüsch verborgen. In einem günstigen
Augenblick sprang er hervor, um die Nixe zu ergreifen. Schon glaubte er sie zu fassen.
Ein leichter Schrei entfloh ihrem Munde, ihre lichte Gestalt löste sich in Nebel auf, den
rasch der Nachtwind verwehte. Darüber war der Ritter zu Tode erschrocken. Traurig
schleppte er sich von dannen. Er kam noch bis auf den Bergsattel zwischen dem Sannekopf
und dem Brendlesstaufen (Weberhöhe), wo er zusammenbrach und seine wilde
Seele aushauchte. Der Volksmund nannte nachmals den Platz: das Heidenäckerle. Die
Nixe Susanna wurde seither nie mehr gesehen. Ihr Andenken lebt nur noch in der Sage
und den Flurnamen Sannekopf, Sannewald und Sannebrunnen fort. Beim Ruxenkopf liegt
der Ruxenwald, Ruxenhof und der Ruxengrund, abgeleitet von dem Beiwort rauh =
ruh = ruch = ruchs, eine Benennung, die zu dem felsigen Bergkegel paßt.

320


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0322