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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0340
Die Herren von Burg und Herrschaft

Zu den ältesten Adelsgeschlechtern im Kinzigtal gehörten die Freiherren von
Wolfach. Ihr Ahnherr „Fridericus de Wolfaha" war im Jahre 1084 Zeuge bei der
Gründung des Klosters St. Georgen auf dem Schwarzwald und 1095 bei der des
Klosters Alpirsbach. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts starb das Geschlecht im
Mannesstamm aus. Die Erbtochter Udilhild war mit dem Grafen Friedrich von
Fürstenberg verheiratet. Dadurch kam die Herrschaft Wolfach, welche das ganze
Wolftal mit allen Seitentälern umfaßte, an das Haus Fürstenberg.

Aus der Ehe des Grafen Friedrich ging u. a. eine Tochter Anna hervor. Diese
wurde die Gemahlin Walters (III.) von Hohengeroldseck, genannt von Tübingen.
Vermutlich hat sie als Mitgift aus dem Besitz ihrer Mutter das Gebiet erhalten,
aus welchem die Herrschaft Romberg gebildet wurde. Urkundliche Belege sind für
diese Annahme nicht vorhanden. Sie könnte aber eine Erklärung dafür sein, wie
die Hohengeroldsecker in den Besitz dieses Gebietes kamen, das mitten in der
Herrschaft Wolfach lag.

Die Herrschaft Romberg war nahezu 200 Jahre hohengeroldseckischer Besitz.
Sie machte die vielen Erbteilungen mit, welche in diesem Geschlecht stattfanden.
Stets wurde Romberg zusammen mit den Herrschaften Schenkenzell und Loßburg
als Erbeinheit vergeben. Es war dies das Land „was hin gegen Schwaben lit, das
Guett zur Schwaben allesampt". Darunter verstanden die Hohengeroldsecker ihre
Besitzungen im Kinzigtal von Haslach aufwärts und die im oberen Neckarraum.

Bei der ersten großen Erbteilung im Jahre 1277 wurde Romberg nicht erwähnt. Diese
Herrschaft war damals noch nicht im Besitz der Hohengeroldsecker. Im Jahre 1309
schlössen die geroldsecker Erben zu Offenburg einen Vertrag, in welchem sie vereinbarten,
daß ihre Burgen gemeinsamer Besitz bleiben sollen, für sie und ihre Erben „offene Häuser"
seien in allen Notzeiten. Dabei wurde die „vesti zue Rumberg" erstmals urkundlich erwähnt
. Dieser Vertrag wurde in den Jahren 1314 und 1315 erneuert.

Die Erbteilungen in den Jahren 1330, 1370, 1434, 1439 und 1470 machte die Burg und
Herrschaft Romberg alle mit. Sie fand in den Erbverträgen immer namentliche Erwähnung,
stets im Zusammenhang mit Schenkenzell und Loßburg.

Ein Adelsgeschlecht, das sich nach der Romburg benannte, hat es nicht gegeben. Sie war
der Sitz eines hohengeroldseckischen Vogtes, der von hier aus das Herrschaftsgebiet betreute
. Mehrmals diente die Burg als Witwensitz. So wohnte hier Frau Anna von Ochsenstein
, deren Gemahl Heinrich (III.) von Hohengeroldseck um das Jahr 1384 gestorben
war. Ihr war die Gegend wohl zu einsam, auch kam sie mit den Bauern, ihren Untertanen,
schlecht aus. Sie kaufte sich deshalb im Jahre 1398 bei der Stadt Rottweil als Bürgerin
ein. Ihre Feste „Runberg" mußte sie der Stadt als offenes Haus erklären.

Im Jahre 1423 hören wir von einer Frau Agnes von Geroldseck, die sich Frau von
Ronberg nannte. Sie war die Base Walters (VI.). Zusammen mit dessen Vater Walter (V.)
hatte sie an Aulber von Gippichen das Tal Fischerbach verkauft.

Diepold (II.) von Hohengeroldseck erhielt im Jahre 1467 von Bischof Ruprecht von
Straßburg die Vogtei Ettenheimmünster und die Burg „Rüwenberg" zu einem rechten
Mannlehen. Das Schapbachtal gehörte damals zur Diözese Konstanz. Wie der Bischof von
Straßburg hier zu den Rechten eines Lehnsherrn kam, ist ungeklärt. Er könnte sein, daß
Diepold in seiner ewigen Geldnot ihm die Herrschaft verpfändet hat und dann mit derselben
wieder belehnt wurde. Fälle solcher Art sind vielfach bekannt.

Die letzte hohengeroldseckische Teilung, in welcher die Herrschaft Romberg vererbt
wurde, fand im Jahre 1470 statt. Die Brüder Diepold, Gangolf und Walter teilten ihren

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