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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0345
Ruine Walkenstein.
Die Burgstelle im
dichten Wald.
Aufn.: H. Fautz

Überprüft man die Geschichte der von Falkenstein auf Besitzungen im Kinzigtal und
Wolftal, so stößt man auf folgende Vorgänge: Im Jahre 1338 (11. Oktober) verkaufte
Erhinger Aigelwart Freiherr von Falkenstein (Sohn des Berthold von Falkenstein und der
Gräfin Elisabeth von Fürstenberg, die eine Schwester des Grafen Heinrich [I.] von Fürstenberg
war, welcher die Erbtochter Udilhild von Wolfach zur Frau hatte) sein ledig eigenes
Gut Vor Engelbach (vermutlich heute Alexenhof, Halbmeil), das bisher der Steinmar als
Lehen von ihm hatte und das jährlich 16 Schilling und 3 Hühner als Gült gab, um 21
Pfund Heller an die Frauenkapelle in Wolfach. Es bestanden also damals Beziehungen der
von Falkenstein zum oberen Kinzigtal. Der genannte Erhinger Aigelwart war der Begründer
der Linie von Falkenstein zu Falkenstein. Er war im Jahre 1364 tot. Sein älterer
Bruder, der Ritter Konrad von Falkenstein, wurde der Ahne der Linie von Falkenstein
zu Ramstein. Auch diese Linie nahm Beziehungen zum Kinzigtal auf. Konrads Sohn
Aigelwart kaufte um 1364 Güter im Bärenbach (Gem. Mühlenbach) und war in zweiter
Ehe verheiratet mit Elisabeth von Bärenbach. Sein Neffe Konrad war verheiratet mit
Adelheid Herzogin von Urslingen, vermutlich einer Schwester des Herzogs Reinold von
Urslingen, Herr zu Schiltach.

Im Jahre 1440 (1. Mai) schloß Heinrich Graf von Fürstenberg mit der Witwe des verstorbenen
Heinrich Aigelwart von Falkenstein zu Ramstein, seßhaft zu Falkenstein und
ihren Söhnen Hans und Konrad, den Aigelwarten, einen Vergleich wegen dem Tal Gelbach
(Gemarkung Oberwolfach). Dieses etwa 4,5 km lange Tal mündet nur 2 km von der Burg
Walkenstein entfernt talabwärts in die Wolf. In ihm liegen mehrere große Bauernhöfe.
Das Tal wurde vormals von den Grafen von Fürstenberg an die von Falkenstein versetzt
. Nun löste Graf Heinrich dieses Pfand wieder ein, indem er der Witwe Margarete
jährlich auf Martini 10 Gulden als Leibgeding zahlte und nach ihrem Tode den beiden
Söhnen die Ablösungssumme von 100 Gulden auszuzahlen oder aber diese jährlich mit
10 Gulden zu verzinsen versprach. Zeugen und Mitsiegler in diesem Vertrag waren Aul-
ber (II.) von Gippichen und dessen Schwager Rudolf von Schnellingen. Hans Aigelwart
saß im Jahre 1441 „im Tal". Sollte mit obiger Burg Falkenstein und mit dem Sitz im
Tale etwa unsere Burg Walkenstein gemeint sein? Die Nähe der großen Pfandschaft Gelbach
und die Tatsache, daß die obere und untere Burg Falkenstein im Bernecktal damals
von anderen Gliedern der Familie der von Falkenstein bewohnt, auch an die Stadt Rottweil
verpfändet und verkauft war, könnte der Anlaß dafür gewesen sein, daß die Witwe
Margarete und ihre Söhne auf der bescheidenen Burg im Wolftal ihren Wohnsitz nahmen.

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