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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0392
Indessen begannen so sachte die Witterungseinflüsse und ein lustiger Pflanzen-,
ja sogar Baumbewuchs ihr Zerstörungswerk an den schwächeren Mauern des Wächtergeschosses
(Fenstergeschoß) und am Dach.

Man entfernte dann die Reste des Dachstuhls und sicherte das Gemäuer des
Fenstergeschosses. Aber erst nach dem Siebziger Krieg wurde das Mauerwerk
gleichmäßig bis auf 17 m abgenommen und denkmalpflegerisch gegen weiteren
Verfall geschützt. Damals wurde im Sinne der Anschauungen jener Zeit die Zinnen-
bekrönung und die Plattform geschaffen.

Das Hornberger Barockschloß

Jedermann, der schon einmal das Gutachtal hinaufgefahren ist, hat den unvergleichlichen
Anblick bewundert, den das Hornberger Barockschlößchen mit dem
dahinterstehenden alten Bergfried dem Beschauer bietet. Es ist das herrlichste
Schmuckstück in der Hornberger Landschaft. Jedermann möchte gern Näheres
darüber erfahren. Allein gerade da haperte es gar sehr.

In einer Veröffentlichung über die Hornberger Schlösser wird behauptet, das
Barockschloß sei im Jahre 1700 gebaut worden. Wenn das Barockschloß 1700 erbaut
worden wäre, dann wäre es doch wahrlich seltsam, daß die Franzosen bei
ihrem Rückzug 1704 nach der verlorenen Schlacht von Höchstädt, obwohl sie zuvor
das Gebiet besetzt gehabt hatten, bei ihrem Abzug nur die alten Häuser der Hornberger
Vorstadt verbrannten. Ein Bericht an das Oberkommando in Wien von
1710 über den Zustand des Festungsbereichs von Hornberg erwähnt ebenfalls
nichts von diesem Schlößchen. Die Lagerbücher von 1716 und von 1717 sprechen
zwar eigens von den Trümmern der früheren Schlösser, aber nicht von etwaigen
Neubauten. Warum denn wohl? Nun, weil damals noch gar keine vorhanden
waren.

Erst jetzt ist es planmäßigem Suchen gelungen, bisher unbekannte Akten aufzufinden
, die es ermöglichen, lückenlos die Geschicke des Barockschlosses zu erzählen
.

Der Bau hängt zusammen mit der Unterbringung der Garnison Hornberg. In
jedem Krieg gab es in der Stadt Hornberg Einquartierung von Soldaten, die zu
Verteidigungszwecken längere oder kürzere Zeit dort zubrachten. Sie mußten in
der Stadt selbst oder in der Nachbarschaft untergebracht werden, denn solange die
alten Schlösser existierten, wohnten in ihnen die Unter- und Obervögte mit ihrem
Personal. Die Friedensjahre aber sahen keine Garnisonen hier bis ins 17. Jahrhundert
hinein. Nach dem Dreißigjährigen Krieg blieb erstmals eine württembergische
Garnison von 12 Mann unter dem Leutnant Robert Kreuchtumb als
Kommandant zurück. Sie war auf dem Schloßbau von 1564 untergebracht, der
damals noch stand. Aber schon 1673 wurden diese Schloßwachen abgeschafft, weil
man die Kriegsgefahr vorüber wähnte. Wie gesagt, wurde aber 1689 auch dieses
schöne und wehrhafte Schloß verbrannt, das ältere schon 1641.

Hornberg war damals die am weitesten nach Westen gelegene württembergische

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