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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0431
Im Jahre 1420 war ein Edelknecht Walther von Waldstein Amtmann bei dem Kloster
zu Gengenbach unter dem Abt Berthold Mangolt, und im Jahre 1422 war er mit andern
Hubherr beim Hubgericht zu Ohlsbach. Vermutlich waren er und der obengenannte
Walther ein und dieselbe Person.

Die Brüder Hug und Konrad von Waldstein verkauften im Jahre 1422 in zwei Verträgen
ihre Rechte in Bollenbach an Hans von Schauenburg, genannt Hefinger, Vogt zu
Hausach und die Zinsen von des „Swabs Gut" und dem „Schnidershof" im Dorfe
Weiler. Zeugen und Mitsiegler waren hierbei Egnolf und Walther von Waldstein,
welche die Verkäufer ihre Vettern nannten. Damit hatten die von Waldstein ihren
Besitz in Bollenbach aufgegeben, zumal Anna von Waldstein und ihr Mann, der Edelknecht
Hans von Yberg, auch ihren Anteil an der Steuer zu Bollenbach im Jahre 1428
ebenfalls an den von Schauenburg verkauften. Mitsiegler war der Bruder der Frau
Anna, Egnolf von Waldstein.

Egnolf war im Jahre 1435 Schultheiß der Reichsstadt Gengenbach. Als solcher siegelte
er Teilungsbriefe der Herren von Hohengeroldseck (1434), einen Ablösungsbrief des
Grafen Heinrich von Fürstenberg (1436) u. a. Er war verheiratet mit Genefe (Genoveva)
von Marbach. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor, dessen Vogt und Vormund Friedrich
Bock von Staufenberg war (1445). Egnolf war im Jahre 1441 tot. Seine Witwe
Genefe verheiratete sich wieder mit dem Edelknecht Aulber (III.) von Gippichen.

Ein anderer Sohn des Klosteramtmannes Walter war Georg. Er und seine Schwägerin
Genefe von Marbach verpfändeten im Jahre 1441 ihre Höfe zu Gröbern und Meisenheim
wegen einer Schuld von 60 Gulden, die noch von ihrem Vater und Schwiegervater
herrührte, an Aulber (IL), den Alten, von Gippichen. Georg war verheiratet mit der
Tochter dieses Aulber. Ihren Vornahmen kennen wir nicht. Georg lebte noch um das
Jahr 1450, muß aber bald danach gestorben sein. Von Nachkommen aus seiner Ehe ist
nichts bekannt.

Die Hauptlinie auf der Burg Waldstein hatte (1353) Eglolfs Sohn Konrad
fortgesetzt. Graf Heinrich von Fürstenberg gab ihm im Jahre 1409 seinen Teil
an der Herrschaft Waldstein zu einem rechten Erblehen. Vermutlich waren seine
Söhne die im Jahre 1422 erwähnten Brüder Egnolf und Walter.

Von einem Edelknecht Wilhelm von Waldstein hören wir im Jahre 1415. Auch er
könnte ein Sohn des obengenannten Konrad sein. Er kaufte im Jahre 1415 von seinem
Oheim Ludwig Kolb von Staufenberg dessen Gülten und Zinsen zu Weiler und Eschau
für 12 Pfund Straßburger Pfennige, die der Kolb von seinen verstorbenen Eltern geerbt
hatte.

Im Jahre 1466 hören wir erstmals etwas von einem Kaspar von Waldstein. Ob er ein
Sohn des Schultheißen Egnolf oder des im Jahre 1422 genannten Egnolf war, ließ sich
nicht einwandfrei feststellen. Er setzte die Linie der von Waldstein fort. Mit mehreren
vom Adel war er 1466 Schiedsmann in einem Vergleich, den Georg von Hohengeroldseck
, Domsänger zu Straßburg, mit dem festen Hans von Brumbach wegen gerolds-
eckischen Gütern im Arnsbach und Prinzbach schloß.

Ums Jahr 1470 war er in den Besitz der Burg in Schuttertal mit einigen Nebentälern
gekommen. Es war eine Tiefburg, ein Wasserschloß, das „wasserhus" genannt, die er
als Lehen ,,hus und bürg zu Schutterthal gelegen, by Sant Antonien" mit aller Zuge-
hörde von Diepold (II.) von Hohengeroldseck erhalten hatte.

Kaspar erhob Anspruch an den Zins aus der Steuer von Bollenbach, welchen Graf
Heinrich von Fürstenberg ihm vorenthielt. Er klagte deswegen vor dem Gericht zu
Gengenbach, das mit Urteil vom 27. September 1473 ihm diese Zinsen zusprach. Im
Jahre 1506 war Kaspar tot. Den Namen seiner Ehefrau kennen wir nicht. Aus der Ehe
gingen die Söhne Egnolf und Konrad hervor und eine Tochter, die mit dem Edelknecht
Martin von Blumegg (Blumenegk) vermählt war, der im Jahre 1481 zu Haslach wohnte
und 1506 der alte Vogt von Haslach genannt wurde. Egnolf war im Jahre 1506 tot.

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