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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0444
acker, Ellmatten, ein Haus, das der Höwer hatte, eine Hofstatt neben Diepold von
Ramsteins Haus, das Schwäblin Gütle, Lenlins Garten. Alles gehörte zum Schloß
Weiler.

Alle diese Güter waren Lehen der Grafen von Fürstenberg, aber auch die
Herren von Hohengeroldseck, das Kloster Gengenbach und der Bischof von
Straßburg hatten im vorderen Fischerbach und in der Eschau Lehensrechte.

Alle Hofgüter waren drittel- und fallbar, ihre Besitzer zahlten Gült und Zins
und leisteten Frondienste. Von mehreren Höfen besaß das Kloster Gengenbach
die Zehntrechte. Abt Gisbert und der Konvent dieses Klosters verkauften am
1. Dezember 1579 ihre Gerechtigkeiten von den im Kinzigtal gelegenen Gütern
an die Vormünder des Grafen Albrecht von Fürstenberg um 12400 Gulden. Darunter
fielen alle Gerechtsame, auch die Wald- und Wasserrechte zu Haslach,
Steinach, Bollenbach, Welschensteinach, Schnellingen, Weiler, Eschau und
Fischerbach.

Bemerkenswert ist auch der Bergbau, der ehemals im Gebiet der Herrschaft
Weiler betrieben wurde. Wir hören davon am 16. September 1471. Damals gestattete
der Bischof Ruprecht von Straßburg, daß Graf Heinrich von Fürstenberg
mit ihm zusammen, jeder zur Hälfte, das Silberbergwerk zu Weiler, genannt der
„Richberg" nutzen könne, solange er lebe. Im Jahre 1488 betrieb eine Straßburger
Gewerkschaft Bergbau am „Rychenberg gelegen by Wylr" und bei
Schnellingen. Auch im hinteren Eschgrund bei der Fellmatte ging im Jahre 1652
der Bergbau um. Das Gebiet zählte bergbaulich zum Haslacher Revier. Zu Beginn
des 16. Jahrhunderts war der Bergbau hier so ergiebig, daß die Grafen von
Fürstenberg in Haslach hierfür einen eigenen Bergrichter einsetzten. Man schürfte
vornehmlich auf Blei- und Silbererze. Diese wurden in einer Schmelzhütte, die
zwischen Haslach und Fischerbach lag, eingeschmolzen. Die wichtigsten Gruben
auf Weiler Gebiet befanden sich in Weiler selbst, am Herrenberg, im Ellergrund,
am Reichenberg im Bühlloch, an der Fellmatte im hinteren Eschgrund. An dem
Bergbau hatten die jeweiligen Herren von Ramsteinweiler keinen Anteil. Die
Bergrechte hatten sich die Grafen von Fürstenberg, die das Regalrecht hierüber
besaßen, vorbehalten.

Die Herren von Weiler

Nach der Burg Weiler nannte sich ein Rittergeschlecht, als dessen einziger Vertreter
der im Jahre 1240 genannte „Albertus miles de Wilere" bekannt wurde. Ob er Nachkommen
besaß, ist unbekannt. Die im Jahre 1329 genannten Brüder Fritsch und Heinrich
von Wiler, welche ihr Gut zu Einbach verkauften, gehörten vermutlich keinem
Adelsgeschlecht an, sie waren Hintersassen des Ritters Heinrich von Schnellingen.

Schon früh kamen die von Ramstein zu Besitzungen in Weiler und Fischerbach. Sie
stammten von der Burg Ramstein im Bernecktal bei Tennenbronn und waren eine
Nebenlinie der von Falkenstein. Die in Weiler ansässige Familie nannte sich zur Unterscheidung
von der Hauptlinie „von Ramsteinweiler".

Berthold von Ramstein erhielt im Jahre 1276 von Friedrich von Wolfach die Hälfte
des Berges Eck bei Fischerbach als Eigentum. Mit Zustimmung seiner Söhne gab er
dieses Gut um seines Seelenheils willen im Jahre 1277 dem Kloster Alpirsbach. Wir hören

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